Wolfsburg. In der Nacht einigten sich die IG Metall und VW auf einen neuen Tarifvertrag. Bis zum Abschluss brauchte es fünf Anläufe.

In der fünften Verhandlungsrunde gelang in der Nacht zu Dienstag um 4 Uhr der Durchbruch: Der neue VW-Tarifvertrag steht. Der bringt unter anderem in diesem Jahr eine Einmalzahlung, im nächsten Jahr eine monatliche Lohnsteigerung von 2,3 Prozent.

VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel sprach von intensiven Verhandlungen auf der Zielgeraden, aber auch von einem Abschluss, der „gut und fair“ sei.

Die Bausteine im Überblick:

  • Im Juni erhalten Tarifbeschäftigte 1000 Euro Einmalzahlung, Auszubildende und dual Studierende 600 Euro.
  • Ab Mai ersetzt eine monatliche tarifliche Zulage von einheitlich 150 Euro die bisher leistungsorientierte Vergütung, die im Schnitt 137 Euro betrug.
  • Im September bekommen Tarifbeschäftigte eine Einmalzahlung von 150 für die betriebliche Altersvorsorge, Auszubildende und dual Studierende erhalten 90 Euro.
  • Ab Januar nächsten Jahres steigen die Tariflöhne um 2,3 Prozent.

Tarifvertrag gilt für 120.000 Mitarbeitende

Ebenfalls ab 2022 wird die Möglichkeit, eine tarifliche Zusatzvergütung in freie Tage zu wandeln, auf alle Mitarbeiter ausgeweitet. VW zahlt seit dem Tarifabschluss 2018 im August eine Einmalzahlung von 27,5 Prozent eines Monatsverdienstes.

Dieser Betrag konnte bisher von besonders belasteten Mitarbeitern, die zum Beispiel Angehörige pflegen, in sechs freie Tage gewandelt werden. Diese Regelung bleibt bestehen. Zusätzlich können künftig alle Beschäftigten, also auch die, die nicht besonders belastet sind, diese Zahlung in drei freie Tage wandeln.

Die Zahl von jährlich 1400 Lehrstellen wird bis 2025 festgeschrieben.

Der Tarifvertrag gilt für die 120.000 Mitarbeiter in den Werken Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Emden und Kassel sowie der VW-Finanzdienstleistungen in Braunschweig. Die IG Metall war in die Verhandlungen unter anderem mit einer Forderung von 4 Prozent mehr Lohn gegangen.

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