Braunschweig. Das kritisiert die Hypovereinsbank. Bei Investitionen sollten Kunden über das Eigenkapital hinaus denken.

In Deutschland investierte 2016 nur jeder fünfte Mittelständler in die Digitalisierung – durchschnittlich rund 18.000 Euro. „Das ist eigentlich nichts“, sagt Iljana Raute, Leiterin des Firmenkundengeschäfts in Niedersachsen der Hypovereinsbank mit einem Standort in Braunschweig. Für unsere Region mit mehr als 80.000 mittelständischen Betrieben bedeutet das eine Investitionssumme von insgesamt 305 Millionen Euro. Das geht aus Berechnungen des KfW Mittelstandspanels hervor, die die Hypovereinsbank , die zurUni-Credit Bank gehört, für unsere Region auswertete. Raute sieht für den Mittelstand unserer Region einen hohen Bedarf an Investitionen, um am Markt bestehen zu können und fordert: „Dabei darf nicht nur bis zur Grenze des Eigenkapitals gedacht werden.“

Rund 77 Prozent der Investitionen würden aus den laufenden Einnahmen und Rücklagen bestritten. Der nächste Schritt müsse nun sein, über Bankenfinanzierung, Fördermittel und Beteiligungsstrukturen – etwa durch eine Zusammenarbeit mit Start-ups – nachzudenken. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Investition – zum Beispiel in eine neue Maschine – amortisiere sich ein digitales Geschäftsmodell erst später. Wichtig sei: „Wir müssen das Geschäftsmodell des Kunden verstehen, um eine geeignete Finanzierungsmöglichkeit anbieten zu können. Wenn wir nicht an das Szenario glauben, wird es schwer.“