Zwickau. . Ab 2022 soll das Werk Zwickau nur noch E-Autos bauen. Nicht nur für die Marke VW, sondern auch die Töchter Audi und Seat.

Auch wenn es die neuzeitlich-funktionale Industriearchitektur des VW-Werks nicht verrät: Der Automobilbau hat im sächsischen Zwickau eine 114-jährige Tradition, auf die man in der Stadt sehr stolz ist. Sie begann 1904 mit dem Audi-Vorläufer Horch. Nun soll in Zwickau eine neue Ära beginnen. Als weltweit erstes Werk des VW-Konzerns wird die Fabrik bis Ende nächsten Jahres für die Produktion von Elektroautos umgerüstet. Zunächst sollen Stromer und die Verbrennermodelle Golf und Golf Variant parallel gebaut werden, voraussichtlich ab 2021 nur noch E-Autos. In den Umbau des Werks investiert VW 1,2 Milliarden Euro. Er gleicht einer Operation am offenen Herzen, weil die Produktion nicht unterbrochen wird.

Um die strenger werdenden CO2-Ziele der EU zu erreichen, sind die Autobauer auf die Elektro-Mobilität angewiesen. Deshalb pushen VW und andere Hersteller diese Technik. Dabei ist dieser Weg ein Abenteuer, denn noch fehlt die Infrastruktur und noch ist überhaupt nicht absehbar, ob die neuen, von Batterien angetriebenen Autos von den Kunden angenommen werden. Thomas Ulbrich, im Vorstand der Marke VW verantwortlich für den Ausbau der Elektro-Mobilität, ist dennoch überzeugt, dass sich die Stromer durchsetzen werden. Nach den Erfolgsmodellen Käfer und Golf werde VW nun das Prinzip einer für die breite Masse bezahlbaren Mobilität zum dritten Mal wiederholen, verspricht Ulbrich in Zwickau. Die neuen E-Modelle soll es zum Preis vergleichbarer Diesel geben, im Emden soll sogar ein Modell vom Band laufen, das weniger als 20.000 Euro kosten soll.