Braunschweig. Zehntausende Kunden, die vom Abgas-Betrug betroffen sind, sollen nun doch noch Schadenersatz erhalten.

Auf den VW-Konzern kommen im Abgas-Skandal wohl Forderungen von weiteren zehntausenden Kunden zu. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) reichte in der Nacht auf Donnerstag am Oberlandesgericht Braunschweig seine Musterfeststellungsklage gegen VW ein. Das bestätigte Jutta Gurkmann unserer Zeitung, Leiterin des Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik. Die 246 Seiten lange Klageschrift sei gefaxt worden sowie zusätzlich per Kurier zugestellt, was auch eine Gerichtssprecherin bestätigte.

Das Gesetz, das diese neue Musterklage für Verbraucher ermöglicht, trat erst am Donnerstag in Kraft. Inklusive der Anhänge ist die erste solche Klage – bei der VZBV und ADAC kooperieren – mehrere tausend Seiten lang. Ihr Ziel ist die Feststellung, dass VW den betroffenen Kunden wegen der Software-Manipulationen Schadenersatz schuldet. Das Gericht soll zudem unter anderem feststellen, wie ein Schadenersatz zu berechnen wäre, etwa ob die gefahrenen Kilometer angerechnet werden müssten.