Hamburg. Im Rechtsstreit um Schadensersatz für manipulierte Dieselautos von VW will die Klägerseite nachlegen. Dienstleister MyRight kündigt 13000 Klagen an.

Im Rechtsstreit um Schadensersatz für manipulierte Dieselautos von Volkswagen will die Klägerseite nachlegen. Der Rechtsdienstleister MyRight kündigte am Donnerstag 13 000 weitere Klagen an, die bei verschiedenen Gerichten eingereicht werden sollen. Damit vertritt die Firma, die mit der auf solche Fälle spezialisierten US-Kanzlei Hausfeld zusammenarbeitet, nach eigenen Angaben rund 37 000 Kläger. In absehbarer Zeit könnten weitere 7000 Fälle hinzukommen, bei denen die Erfolgsaussichten geprüft worden seien. Zudem hätten sich knapp 9000 Autohalter auf der Internetseite von MyRight registriert, die Firma aber noch nicht beauftragt.

MyRight steht unter Zugzwang, weil Kläger ihre Ansprüche demnächst kostenlos bei der Verbraucherzentrale Bundesverband anmelden können. Die Verbraucherschützer haben eine Musterfeststellungsklage gegen Volkswagen angekündigt hat, mit der Besitzer von manipulierten Diesel-Autos entschädigt werden sollen. Die Klage, die vom ADAC unterstützt wird, soll mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Musterfeststellungsklage Anfang November beim Oberlandesgericht Braunschweig eingereicht werden. Besitzer von manipulierten Diesel-Fahrzeugen der Marken VW, Audi, Skoda oder Verbraucher, die einen dieser Wagen verkauft haben, können sich der Klage anschließen.

MyRight-Chef Jan-Eike Andresen sagte, während bei der Musterfeststellungsklage jeder Betroffene seinen Schaden im Anschluss vor Gericht selbst belegen müsse, arbeite MyRight wie ein Inkassounternehmen. Dabei treten die Kläger ihre Ansprüche an den Dienstleister ab, hinter dem der börsennotierte Prozesskostenfinanzierer Burford aus den USA steht. Sie müssen sich dann um nichts weiter kümmern. Im Erfolgsfall kassiert MyRight 35 Prozent Provision vom Gewinn. rts