Braunschweig. Aktionäre fordern Schadenersatz. Bekommt Volkswagen die nächste Abgasrechnung präsentiert? Musterverfahren in Braunschweig soll Klarheit bringen.

Im Milliardenstreit mit Investoren rund um "Dieselgate" wird es ernst für Volkswagen: Am Montag beginnt die mündliche Verhandlung am Oberlandesgericht Braunschweig. Aktionäre fordern im Musterverfahren Schadenersatz in Milliardenhöhe für erlittene Kursverluste. Die Richter müssen beurteilen, ob VW die Investoren rechtzeitig über die Diesel-Affäre informiert hat.

Unmittelbar nach Aufdeckung des Skandals durch die US-Behörden Ende September 2015 war der Kurs der VW-Aktie eingebrochen - zeitweise verloren die Vorzugspapiere des Konzerns fast die Hälfte ihres Werts. Anleger erlitten heftige Verluste.

Mit der Ende Februar eingereichten Klageerwiderung im Musterverfahren machte Volkswagen seine Sicht klar: Demnach gab es keine konkreten Anhaltspunkte für eine Kursrelevanz der Affäre, bis die US-Umweltbehörden am 18. September 2015 mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gingen.

In 1645 Schadenersatzklagen werden Forderungen von knapp 4 Milliarden Euro geltend gemacht. Insgesamt liegen 1668 Klagen über fast 9 Milliarden Euro vor. dpa