Braunschweig. Der Gewinn sinkt um mehr als die Hälfte auf 5,6 Millionen Euro. Bis 2025 sollen Monokulturen Mischwald weichen.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes verregnetes zweites Halbjahr 2017 hat die Bilanz der Niedersächsischen Landesforsten für das vergangene Jahr arg verwässert. Der Gewinn aus dem Bereich Forstwirtschaft brach im Vergleich zu 2016 um 54,5 Prozent auf knapp 5,6 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank um 1,5 Prozent auf 128,6 Millionen Euro. Die Forstwirtschaft ist mit großem Abstand das wichtigste Geschäftsfeld der Landesforsten. Daneben übernimmt das Unternehmen Dienstleistungen und im Auftrag des Landes Bildungsaufgaben. Knapp 3,2 Millionen Euro des Gewinns wurden an das Land Niedersachsen als Dividende ausgeschüttet.

Nach Angaben von Klaus Merker, Präsident der Landesforsten, kamen im vergangenen Jahr verschiedene negative Faktoren zusammen. Das erste Halbjahr sei zu trocken gewesen, das zweite viel zu verregnet. „Das hat dazu geführt, dass die Waldböden kein Wasser mehr aufnehmen konnten“, sagte Merker am Mittwoch in der Braunschweiger Zentrale der Landesforsten. Zudem habe unter den aufgeweichten Böden die Standfestigkeit der Bäume gelitten. Die Herbststürme Xavier und Herwart hätten daher für großen Windbruch gesorgt, gerade auch unter Laubbäumen. Doch damit nicht genug: Wegen der aufgeweichten Böden hätten die abgeknickten Bäume nicht aus dem Wald geholt werden können und seien oft über den Winter liegengeblieben. Merker beziffert die wetterbedingten Schäden auf fünf Millionen Euro. „2017 war ein außergewöhnliches Jahr, ein Warnschuss. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen“, sagte Merker.