Berlin. Die Bahn will ihr Fernbus-Geschäft auf den Betrieb eigener Busbahnhöfe ausweiten und sich so auch gegen die harte Konkurrenz auf dem boomenden Fernbus-Markt wappnen.

Anbieter sollen die vom Konzern gewarteten und gereinigten Stationen gegen Gebühr nutzen können, sagte Bahnmanager André Zeug der «Wirtschaftswoche». So wolle die Bahn von den wachsenden Aktivitäten vieler Busunternehmen profitieren: «Für uns bedeutet das Neugeschäft.»

Die Bahn ist selbst der bundesweit größte Fernbusbetreiber, verliert durch den zunehmenden Fernbusverkehr seit der Öffnung des deutschen Marktes Anfang 2013 aber auch Umsatz im klassischen Schienengeschäft.

Während in Berlin etwa am Bahnhof Südkreuz inzwischen bereits ein Service zur Fernbus-Abfertigung laufe, wolle der Konzern Mitte dieses Jahres den Busbahnhof in Kassel übernehmen, kündigte Zeug an: «Weitere Städte sollen folgen. Derzeit gehen wir auf Kommunen zu und wollen unsere Vorhaben gemeinsam mit ihnen ausbauen.»

Der Deutsche Städtetag hatte vor kurzem eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Fernbusse vorgeschlagen, um die Ausstattung der bestehenden Fernbus-Terminals zu verbessern und ihre Gesamtzahl zu erhöhen. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) wies dies zurück: Ein Mauteinschluss der Anbieter könnte die Nachfrage abwürgen. (dpa)

Christoph Schmidt