Berlin. Die erste Stunde des Morgens bietet sich für einen guten Start in den Tag an. Viele Gewohnheiten bewirken dabei aber das Gegenteil.

Die erste Stunde nach dem Aufstehen kann für den Rest des Tages bereits entscheidend sein. Unabhängig von der Uhrzeit des Aufwachens gibt es einige Dinge und Gewohnheiten, auf die Sie in der ersten Stunde danach verzichten sollten.

Kaffee trinken: In der ersten Stunde nach dem Aufstehen sollten Sie keinen Kaffee trinken. Wenn möglich sollte die erste Tasse Kaffee erst eine bis anderthalb Stunden nach dem Aufwachen getrunken werden. Zumindest laut dem US-amerikanischen Wissenschaftler Steven Miller. Dieser hat sich der Frage nach dem besten Zeitpunkt für den morgendlichen Kaffee angenommen und kam zu dem Schluss, dass dieser Moment nicht direkt nach dem Aufstehen liegt.

Zu diesem Zeitpunkt wirke nämlich bereits das Stresshormon Cortisol, das den Körper wach macht und den Stoffwechsel ankurbelt. Wer auf diesen natürlichen Wachmacher jetzt noch eine Tasse Kaffee kippt, der erhöht das Cortisollevel noch weiter.

Die Folgen:

  • steigender Puls und Blutdruck
  • erhöhte Stress- und Angstanfälligkeit

Wird Stress chronisch, kann Kaffee zu gesundheitlichen Problemen führen. Wer regelmäßig in der ersten Stunde des Tages Kaffee trinkt, gewöhnt den Körper zusätzlich an den Koffeinschub und sorgt damit dafür, dass der Körper morgens immer mehr Koffein benötigt, um in die Gänge zu kommen. Am besten ist es also, mit der ersten Tasse Kaffee des Tages 90 Minuten zu warten, um diese dann bestmöglich mit dem körpereigenen Wachmacher zu kombinieren.

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Gesundheit: Das Geheimnis einer gesunden Morgenroutine

Smartphone nutzen: Für viele ist der morgendliche Griff zum Smartphone mittlerweile ein Ritual. Doch bei einem „Wecker-ausschalten“ bleibt es meistens nicht. Ist das Handy erst einmal in der Hand, ist es ein kurzer Schritt zum Beantworten von E-Mails und Nachrichten, zum Überprüfen des Wetters und zum Lesen der Nachrichten.

Laut einer Umfrage des Wirtschaftsunternehmens Deloittes, greifen fast 40 Prozent der Befragten in den ersten 15 Minuten nach dem Aufstehen zu ihrem Smartphone. Auf diesem Weg wird der entspannte Zustand, in dem sich der Körper nach dem Wachwerden befindet, schnell aufgelöst. Das Smartphone überflutet unsere Gehirne mit Reizen, was wiederum zu Stressreaktionen führen kann.

Wer einen bewussten Umgang mit dem Smartphone übt und es morgens nach dem Aufstehen liegen lässt, reduziert die Zeitspanne des Tages, in der Stress empfunden wird. Oder wie die Autorin und Unternehmensberaterin Julie Morgenstern, die sich mit dem Thema beschäftigte, gegenüber der „Huffington Post“ sagte: „Es gibt sehr wenig, das nicht mindestens 59 Minuten warten kann“.

Für viele gehört der morgendliche Griff zum Smartphone zur Routine.
Für viele gehört der morgendliche Griff zum Smartphone zur Routine. © iStock | Hirurg

Rauchen: Dass Rauchen zu jedem Zeitpunkt ungesund ist, ist kein Geheimnis. Wer mit der ersten Zigarette allerdings nach dem Aufstehen keine Stunde warten kann, erhöht sein Risiko für Lungenkrebs drastisch. Forscher vom Nationalen Krebsinstitut in den USA berichteten dazu im Journal of the National Cancer Institute. Raucher, die fünf Minuten nach dem Aufstehen zur Zigarette griffen, verdreifachten ihr Lungenkrebsrisiko im Vergleich zu Rauchern, die bis zum ersten Zug des Tages eine Stunde nach dem Aufstehen warteten.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Studie lediglich Raucher mit Rauchern verglich. Somit bestand für alle Teilnehmer der Studie, die an 3250 Italienern durchgeführt wurde, von Anfang an ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs.

Wer mit der ersten Zigarette des Tages keine Stunde warten kann, erhöht sein Lungenkrebsrisiko stark.
Wer mit der ersten Zigarette des Tages keine Stunde warten kann, erhöht sein Lungenkrebsrisiko stark. © Sven Hoppe/dpa | Unbekannt

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Morgenroutine: So schaffen Sie die Feuchtigkeit aus dem Schlafzimmer

Bett machen: Wer nach dem Aufstehen direkt seine Bettdecke aufschüttelt und alles wieder ordentlich zugedeckt auf das Bett legt, der tut seiner Matratze keinen Gefallen. Denn über den Schweiß, den wir über die Nacht abgeben, sammelt sich Feuchtigkeit in der Matratze, die bei einem gemachten Bett nicht entweichen kann. Daher ist es also vernünftig, die Bettdecke zurückzuschlagen und das Fenster zum Stoßlüften zu öffnen.

So kann die Feuchtigkeit die Matratze und anschließend das Zimmer verlassen. Nach gutem Lüften kann dann das Bett gemacht werden. Allerdings sollte es grundsätzlich nie ganz abgedeckt sein – etwa mit einer Tagesdecke –, damit immer genügend Luft an die Matratze gelangen kann. Auch bereits beim Kauf der Matratze gibt es viele Dinge, auf die Sie achten sollten. Diese Tipps können Ihnen bei der Auswahl der richtigen Matratze helfen.

Nach dem Aufstehen sollte der Matratze genügend Zeit ohne Abdeckung gegeben werden.
Nach dem Aufstehen sollte der Matratze genügend Zeit ohne Abdeckung gegeben werden. © Christin Klose/dpa-tmn | Unbekannt

Wie Sie richtig in den Tag starten

Es gibt allerdings auch Dinge, die Sie morgens machen sollten. Wer früh – am besten noch vor dem Frühstück – Sport treibt, nimmt effektiver ab. Die Kohlenhydratspeicher sind vor dem Frühstück noch nicht gefüllt, weshalb der Körper sich die Energie für den Sport aus den Fettreserven holt.

Zusätzlich werden Sie den ganzen Tag vom Energieschub der angekurbelten Durchblutung profitieren. Auch ein reichhaltiges Frühstück sorgt für einen guten Start und für Energie über den ganzen Tag. Denn morgens ist der Energieumsatz des Körpers höher, als abends. Somit ist es ein Grundstein für gesunde Ernährung.