Luxemburg. Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft. Doch wie soll sie in Europa geregelt werden? Digitalminister Volker Wissing plädiert für einen Mittelweg zwischen Werten und Innovation.

Digitalminister Volker Wissing (FDP) spricht sich für eine maßvolle Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der EU aus. Die EU brauche hier eine klare Haltung - „und vor allen Dingen schnell“, sagte der FDP-Politiker vor einem Treffen mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen der anderen EU-Staaten n Luxemburg.

Es müsse dafür gesorgt werden, dass einerseits die europäischen Werte wie Transparenz und Demokratie durch eine klare Regulierung sichergestellt würden. „Andererseits dürfen Systeme Künstlicher Intelligenz bei uns nicht zurückgedrängt werden, weil wir ansonsten neue Abhängigkeiten entstehen lassen“, sagte Wissing. Man wolle innovationsfreundlich regulieren und sicherstellen, dass vertrauenswürdige KI in breitem Maße angewendet werde.

Die EU und die USA hatten am Mittwoch angekündigt, im KI-Bereich stärker zusammenarbeiten zu wollen. So sollen etwa Expertengruppen eingesetzt werden, die sich unter anderem mit Normen und neu auftretenden Risiken befassen.

Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt. Zum Beispiel können solche Programme Aufnahmen von Computertomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Auch selbstfahrende Autos versuchen so, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorherzusagen. Und Chatbots oder automatische Playlisten von Streamingdiensten arbeiten ebenfalls mit KI.