Berlin. Sie versprechen Telefonie und Surfen zum kleinen Preis. IMTEST nennt die Vor- und Nachteile aktueller Prepaid-Tarife fürs Smartphone.

Smartphone-Tarife mit einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten gelten gemeinhin als teuer und etwas starr. Flexibler und deutlich günstiger geht es mit sogenannten Prepaid-Angeboten, bei denen die oftmals niedrigen Gesamtkosten für Anrufe und das Surfen im Internet – je nach Nutzungsdauer – monatlich vorab bezahlt werden („Prepaid“).

Aufgrund ihrer niedrigen Preise und hohen Flexibilität – sie sind monatlich kündbar – bieten sie sich gerade für Schüler oder Studenten als Alternative zum Handyvertrag an. Aber auch ältere Semester nutzen die Tarife, die bereits für weit unter 10 Euro pro Monat verfügbar sind. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, beleuchtet die Vor- und Nachteile von fünf aktuellen Prepaid-Angeboten im Detail.

Prepaid-Tarife: Das bieten sie

Das Einstiegsalter, in dem Kinder ein Smartphone bekommen, sinkt kontinuierlich. Laut dem Mobilfunk-Branchenverband Bitkom nutzen aktuell mehr als 65 Prozent der 6- bis 9-Jährigen bereits ein Smartphone. Für diese Altersgruppen empfehlen sich spezielle, günstige Mobilfunktarife, die in erster Linie die Erreichbarkeit des Kindes durch die Eltern garantieren sollen.

In der Regel reicht hier ein Prepaid-Tarif mit recht geringem Guthaben aus. Wer aber mit seinem Tarif nicht nur telefonieren und Nachrichten senden möchte, setzt neben hohem Datentempo zum Surfen – teils bieten die Prepaid-Tarife 5G-Tempo – auch auf ein ausreichend großes Budget für Inklusiv-Daten.
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Tarife mit 10 bis 20 Gigabyte (GB) Datenvolumen sind durchaus im Prepaid-Sektor anzutreffen. Solche Angebote kosten dann im Schnitt mindestens 20 Euro im Monat. Wer weniger Daten benötigt, zahlt entsprechend auch weniger – ab etwa knapp 10 Euro für 5 GB. In allen Prepaid-Tarifen, die IMTEST getestet hat, sind Flatrates für Anrufe und SMS obligatorisch – auch die Nutzung des Tarifs inklusive Surfen im EU-Ausland ist in jedem Fall möglich („EU-Roaming“).

Die besten Prepaid-Tarife im Überblick

Mehr als jeder fünfte Mobiltelefonnutzer ab 14 Jahren in Deutschland nutzt eine Prepaid-Karte.
Mehr als jeder fünfte Mobiltelefonnutzer ab 14 Jahren in Deutschland nutzt eine Prepaid-Karte. © Getty Images | webphotographeer

IMTEST hat sich für die Übersicht der besten Prepaid-Tarife verschiedene Optionen – von sehr günstig bis moderat – angesehen und nennt die wichtigsten Tarif-Details kompakt in der Übersicht. Diese fünf Anbieter sind dabei:

Aldi Talk: Mit monatlich 3 GB für 7,99 Euro ein Spar-Tipp für Gelegenheitsnutzer. Gut auch als erster Tarif für Smartphone-Neulinge.

Discotel: Wenignutzer-Tarif mit monatlich 3 GB (LTE) für unter 8 Euro – passend etwa für Jugendliche ab 12 Jahren, die für einen Großteil ihrer Social-Media-Nutzung über Wlan surfen.

O2: Tarif für Normalnutzer mit 12 GB LTE-Daten pro Monat.

Telekom: Mit 5+2 GB Daten (bei Online-Bestellung) im Telekom 5G-Netz.

Vodafone: Monatlich 15 GB Inklusiv-Daten gibt es hier zum 5G-Tarif.

Prepaid: Was dafür und dagegen spricht

Prepaid-Tarife sind in erster Linie ideal für Gelegenheitsnutzer, Kinder und Jugendliche. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie haben keine Mindestvertragslaufzeit – können also monatlich gekündigt werden. Für die Nutzung fallen eher geringe Kosten an. Einzig ist meist eine Einmalzahlung zu leisten, um den Tarif nutzen zu können. Wer etwa mit seiner alten Rufnummer zu einem neuen Anbieter wechselt, erhält oftmals sogar eine Gutschrift hierfür, die in der Regel über der Einmalzahlung liegt.

Nachteile der Vorabtarife sind, dass meist keine Nutzung mehrerer SIM-Karten pro Rufnummer möglich ist. Und auch die Rechnungen sind nicht immer übersichtlich. So gibt es etwa nicht immer einen Einzelverbindungsnachweis.

Immer mehr Datenvolumen – das sind die Gründe

Die Datennutzung mit Smartphones steigt nach wie vor kontinuierlich an. Die Gründe dafür sind folgende:

Foto und Video: Neue Smartphones bringen immer bessere Kameras mit sich, was in der Regel für bessere Foto- und Video-Qualität sorgt. Durch die höhere Auflösung müssen entsprechend mehr Pixel geladen werden, Medien nehmen dadurch mehr Speicherplatz in Anspruch und verbrauchen darüber hinaus beim Versenden und Empfangen mehr Datenvolumen.

Streaming: Sowohl Musik als auch Filme und Serien werden vor allem direkt online gestreamt. Je besser die Qualität der Übertragung, desto höher der Datenverbrauch.
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Soziale Medien: Das Scrollen in der Timeline verschiedener Social-Media-Kanäle wie Instagram, Facebook oder TikTok verschlingt Daten, da für die Anzeige von Bildern und Videos diese zunächst geladen werden müssen. Und auch das Posten eigener Status-Updates verbraucht Daten.

Wer braucht wofür Datenvolumen?

Mit diesem monatlichen Datenvolumen kommen diese Nutzertypen gut über die Runden:

Gelegenheitsnutzer: Für etwas WhatsApp, Soziale Medien und gelegentliches Surfen reichen 2 bis 3 GB Daten.

Durchschnittsnutzer: Wer zudem gelegentlich Filme etwa via YouTube streamt und regelmäßig Social Media nutzt, braucht monatlich 5 bis 10 GB.

Viel-Surfer: Für Streaming, Surfen, Social Media und Chats sollten mindestens 15 GB zur Verfügung stehen. Eventuell können dann auch Laufzeitverträge die bessere Wahl für diese Nutzergruppe darstellen.

Fazit

Um die monatlichen Kosten für Smartphone-Tarife stets im Blick zu behalten, sind Prepaid-Angebote – ausgestattet mit entsprechendem Datenvolumen und Anruf-Flatrate – empfehlenswert. Dabei gilt: Tarife vom Discounter sind in der Regel am günstigsten, Netzqualität und Datentempo sind bei Mobilfunkanbietern wie Telekom oder Vodafone häufig besser.