Berlin. Einige Sonnencremes enthalten bedenkliche Stoffe. Wie gefährlich ist der UV-Filter Octocrylen? Was Sie dazu wissen sollten.

Sonnencremes und Kosmetika sind wichtige Bestandteile unseres täglichen Lebens – sie schützen die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonnenstrahlung und damit auch vor vorzeitiger Hautalterung. Aber wie sicher sind die Inhaltsstoffe, insbesondere Octocrylene?

Schadstoff in Sonnencreme: Was ist Octocrylen?

Octocrylene ist ein chemischer UV-Filter, der in Sonnenschutzmitteln verwendet wird, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Es wird auch als Antioxidans eingesetzt, um die Stabilität von Sonnenschutzmitteln zu erhöhen. Octocrylene schützt die Haut vor UV-A- und UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand und Hautkrebs verursachen können. Der Wirkstoff wurde erstmals in den 1990er Jahren entwickelt und wird seitdem in vielen Sonnenschutzmitteln eingesetzt.

Was sind die Inhaltsstoffe von Octocrylene?

Octocrylene ist eine ölige, farblose Flüssigkeit, die aus verschiedenen chemischen Verbindungen besteht, unter anderem Benzophenon, Methylen Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol und Ethylhexylmethoxycinnamat. Es schützt die Haut vor UV-A- und UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand und Hautkrebs verursachen können.

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In Sonnenschutzmitteln ist Octocrylene normalerweise in Konzentrationen von bis zu zehn Prozent enthalten. Andere Inhaltsstoffe in Sonnenschutzmitteln können je nach Marke und Typ variieren, aber viele enthalten auch andere chemische UV-Filter wie Avobenzon und Oxybenzon sowie natürliche Inhaltsstoffe wie Zinkoxid und Titandioxid.

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Wie gefährlich ist Octocrylene?

Im Jahr 2021 hat die Europäische Kommission einen Anteil von zehn Prozent Octocrylen als UV-Filter in Kosmetika als unbedenklich für die Gesundheit eingestuft.

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In hohen Konzentrationen können Octocrylene jedoch reizend oder allergieauslösend wirken. Eine häufige und äußerlich sichtbare Nebenwirkung chemischer UV-Filter ist zum Beispiel die so genannte Mallorca-Akne. Dabei entzünden sich die Talgdrüsen der Haut und es bilden sich schmerzhafte Knötchen auf der Hautoberfläche. Mediziner führen dieses Krankheitsbild auf Octocrylene zurück.

Außerdem deuten Untersuchungen an Zellkulturen darauf hin, dass UV-Filter das menschliche Hormonsystem verändern können. Laut der Deutschen Apothekerzeitung können solche Hormonveränderungen die Entwicklung der Geschlechtsorgane und damit die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

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Ist Octocrylen krebserregend?

Octocrylen bildet als Abbauprodukt Benzophenon. Dieses hat in früheren Tierversuchen, insbesondere bei Aufnahme über die Nahrung, Krebs ausgelöst. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass direkter Hautkontakt mit Benzophenon beim Menschen krebserregend ist. Aufgrund der begrenzten Datenlage wird Benzophenon international als "möglicherweise krebserzeugend" eingestuft. Für Octocrylen wurde in der EU ein Grenzwert von 10 Prozent festgelegt, um möglichen photoallergischen Reaktionen vorzubeugen.

Hier ist Octocrylen enthalten

Octocrylen wird am häufigsten in Sonnencremes und kosmetischen Produkten mit UV-Schutz verwendet. Es kann aber auch in anderen Produkten wie Lippenbalsam, Feuchtigkeitscremes und Körperpflegemitteln enthalten sein. Es lohnt sich also, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.

Octocrylen kann sich hinter verschiedenen Bezeichnungen verbergen. Das Informationsblatt der Europäischen Kommission nennt zum Beispiel die Bezeichnung Octocrilene und die chemische Bezeichnung 2-Cyano-3,3-Diphenyl Acrylic Acid 2-Ethylhexyl Ester. Die INCI-Bezeichnung (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) lautet Octocrylene.

Diese Bezeichnungen auf Verpackungen zeigen an, dass Octocrylen enthalten sein kann:

OctocrylenOctocrilene2-Cyano-3,3-diphenylacrylat2-Ethylhexyl 2-cyano-3,3-diphenylacrylate
2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylatEusolex OCRUvinul N-539Parsol 340

Sollte man Sonnencremes ohne Octocrylen verwenden?

Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass aufgrund der Studienergebnisse auf Sonnencremes mit Octocrylen verzichtet werden sollte. Nicht nur Benzophenon ist gesundheitsschädlich, sondern auch Octocrylen selbst: Beide Stoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Außerdem greifen sie in den körpereigenen Hormonhaushalt ein.

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Welche Sonnencreme enthält kein Octocrylen?

Wenn Sie sich wegen möglicher Risiken von Octocrylen Sorgen machen, können Sie Sonnencremes und Kosmetika ohne diesen Inhaltsstoff wählen. Es gibt viele Alternativen, die einen sicheren und wirksamen Schutz vor UV-Strahlen bieten. Eine davon ist Naturkosmetik: Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet vollständig auf chemische Stoffe. Lediglich Pigmente wie Titandioxid und Zinkoxid werden als UV-Filter eingesetzt. Diese sind unbedenklich und lange haltbar. Allerdings enthalten viele Naturkosmetika nicht den versprochenen Lichtschutzfaktor. Ein wirksamer Schutz vor UV-Strahlen ist dann kaum möglich.

Um diese Bedenken zu zerstreuen, gewinnen die Bewertungen von Sonnencremes durch Ökotest oder Stiftung Warentest an Bedeutung. Hier werden insbesondere die für die Pflege und den UV-Schutz kritischen Inhaltsstoffe getestet.

Welche Naturkosmetik bei Stiftung Warentest und Ökotest überzeugt hat:

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