Gütersloh. Ein Master of Business Administration gilt als Garant für einen Karriereschub.

Das Studium ist erfolgreich absolviert, im Job läuft es vielversprechend. Aber: Irgendwie fehlt die Herausforderung. Wer eine Führungsposition anstrebt und seine Kompetenzen gezielt im Managementwesen ausbauen will, kann einen Master of Business Administration angehen.

Bei diesem speziellen Master handelt es sich um ein generalistisches Management-Studium. Es soll strategisch auf Führungsaufgaben vorbereiten. Die Studierenden lernen, wie Unternehmen von innen funktionieren, wie Teams am besten arbeiten und Aufgaben sinnvoll verteilt werden.

„Der MBA richtet sich vor allem an Nicht-Wirtschaftswissenschaftler, die sich für einen Managementjob fit machen und sich wirtschaftswissenschaftlich weiterbilden wollen“, erklärt Detlev Kran, Weiterbildungsexperte und Autor des Buches „MBA-Guide“.

Der Master lässt sich in verschiedenen Varianten studieren. Am häufigsten läuft das berufsbegleitend, die Kurse finden an Wochenenden oder nach Feierabend statt. Dazu kommen Online-Kurse für zu Hause. Deshalb spielt der eigene Antrieb eine große Rolle.

Grundsätzlich ist vom MBA abzuraten, wenn man ihn nur für den Karrierekick macht und keine Begeisterung dafür mitbringt. Ein berufsbegleitendes Studium ist hart, das steht man nur mit hoher Eigenmotivation durch, erklärt Frank Ziegele vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Für das berufsbegleitende MBA-Studium sollten etwa zwei bis drei Jahre eingeplant werden. Alternativ lässt sich der MBA auch in Vollzeit studieren, dann dauert es etwa ein bis zwei Jahre bis zum Abschluss.

Ein Uni-Abschluss und Erfahrung im Job sind grundlegende Bedingung für die Programme. „Als Voraussetzung sehen die Richtlinien mindestens eine einjährige einschlägige Berufserfahrung vor“, erklärt Kerstin Fink von der FIBAA, einer Akkreditierungsagentur, die für die Begutachtung von Studiengängen zuständig ist. Manche Hochschulen verlangen aber mindestens fünf Jahre in einem Unternehmen.

Da die Business Schools, an denen man einen MBA erwerben kann, meist von privaten Unternehmen betrieben werden, sind die Gebühren oft hoch. „Zu den Studiengebühren kommen weitere Kosten, zum Beispiel Reisekosten und die Unterkunft am jeweiligen Hochschulstandort dazu“, gibt Frank Ziegele vom CHE zu bedenken.

Winkt dafür nach dem Abschluss endlich das Managergehalt? Kommt ganz darauf an. Für den Bereich der Digitalwirtschaft gilt das nicht unbedingt. „Ein MBA taugt hier eher zur kurzfristigen Gehalts- und Karriereoptimierung und auch eher am Anfang des Berufslebens“, erklärt Martina van Hettinga von der Personal- und Organisationsberatung i-potentials. Für Gehalt und langfristige Aufstiegschancen in der Digitalwirtschaft zählen vor allem die praktische Erfahrung und eine ausgereifte Persönlichkeit, die den Anforderungen der jeweiligen Rolle gewachsen ist.

Hohe Gehaltssprünge können jedoch die Absolventen erwarten, „die an einem MBA an einer der internationalen Top-Business-Schools in Vollzeitprogrammen teilnehmen“, so Detlev Krans Einschätzung. „Hier verdoppeln sich oft Gehälter.“

Und wie sieht es mit dem Sprung auf der Karriereleiter aus? Meist ist der Abschluss erst der Anfang auf dem weiteren Berufsweg. Die Absolventen müssen durch Leistung im Unternehmen zeigen, dass sie für höhere Positionen geeignet sind, erklärt Kran.