Endlich! Seit gestern rollt der Ball in Frankreich. Millionen Fußballfans wollen in den kommenden vier Wochen möglichst viele Tore sehen. Dabei ist eine Frage von zentraler Bedeutung: Wo soll der frenetische Fan nur all die Spiele gucken? Einige schwören auf die kollektive Spiele-Schau auf gigantischen Fanmeilen. Auch in unserer Region gibt es das sogenannte Public-Viewing, das im Englischen ja eigentlich Leichenschau bedeutet. Dabei sind die Fan-Zentren vor allem eins: irrsinnig lebendig. Fällt ein Tor, fallen sich selbst fremde Menschen um den Hals, werfen ihre Bierbecher gen Himmel – ja frönen dem Motto: Nur geteilte Fußball-Freude ist wahre Freude!

„Dieses Mal hat Facebook etwasgetan, das auch für uns vorteilhaft ist.“
„Dieses Mal hat Facebook etwasgetan, das auch für uns vorteilhaft ist.“ © Anna K. Waiblinger erklärt, wie Sie Ihre digitale Kommunikation aufmotzen.

Der Vorteil des kollektiven Leinwandstarrens kann aber zugleich sein größtes Manko sein. Ich spreche da aus Erfahrung. Denn als Mensch mit einer Größe unter 1,65 Meter sieht man vom Spielgeschehen vor allem eines: den Rücken des Vordermanns. 90 Minuten rücken und drücken, um doch einen Blick auf die dribbelnden und passenden Nationalspieler zu erhaschen – das kann ganz schön anstrengend sein.

Aber deshalb aufs heimische Sofa ausweichen? Auch irgendwie keine Option. Zwar ist der Gedanke an weiche Sitzpolster und eine kurze bis nicht vorhandene Toilettenschlange durchaus verlockend – aber leider fällt so auch der Torjubel eher gemütlich aus. In jedem Fall gilt: Wer die Wahl hat, hat die Qual!