Braunschweig. Auch im Juli gibt es einiges im heimischen Garten – und auf Balkonien – zu tun. Experten geben Tipps.

Es besteht, zumindest theoretisch, die Möglichkeit, dass es im Juli so richtig schön warm wird. Sommer eben. Für Hobbygärtner heißt das: Raus aus den Arbeitsklamotten und rein in die Gartenhose. Dünger rausholen, Gartenschlauch abrollen und auf die Knie zum Unkrautjäten. Unsere Experten geben Tipps, was Sie im Juli alles in ihrem Garten – oder auf Ihrem Balkon – erledigen können. Vorausgesetzt ist dabei natürlich, dass es ab Juli so richtig knackig heiß wird.

Wie bewässere ich meinen Garten richtig?

Beim Bewässern gibt es Einiges zu beachten. Burkhard Bohne, Leiter des Arzneipflanzengartens der TU Braunschweig, erklärt, wie es richtig geht: „Im Juli ist alles ist gepflanzt, alles wächst und gedeiht. Nun kommen die Blumen in Blüte“, erklärt der Kräuterexperte. „Wichtig ist, dass man nicht jeden Tag ein bisschen wässert, sondern alle zwei Tage durchdringend – also mindestens 20 Zentimeter in den Boden dringend. „Wenn man nicht lange genug wässert, dringt das Wasser nicht richtig tief in den Boden ein und es kommt nicht an den Wurzeln an“, erklärt Bohne. „Wenn die Wurzeln das Wasser dann aufgenommen haben, brauchen sie Luft.“

Also einen Tag Pause – jeden Tag zu wässern sei laut Experte zu viel des Guten und kann die Pflanzen schwächen. Dieses Maß gilt allerdings nur für Beete und nicht für Topfpflanzen.

Mit zwei kleinen Tricks können Sie auch Wasser sparen

„Wasser kann man sparen, indem man die oberste Schicht Erde durch Aufhaken lockert. Dadurch lässt die Verdunstung nach“, erklärt der gelernte Gärtner. „Wunderbar leicht geht das nach jedem Regen.“ Außerdem helfe Rindenmulch, zu schnelle Verdunstung zu verhindern.

„Mittags in der prallen Sonne sollte man natürlich nicht wässern“, sagt Burkhard Bohne. „Entweder früh morgens oder am Spätnachmittag, damit die Pflanzenblätter in der Abendsonne noch trocknen können.“ Sonst sei das Risiko für Pilzkrankheiten größer. Apropos Pilzkrankheiten: Das nasse und kühle Frühjahr zeigt nun Folgen. Ein Pilz macht sich über Pflaumen und Zwetschen her und bildet längliche, gekrümmte, oft schotenartige Gebilde. Anschließend entstehe ein weißer, mehlartiger Belag, der später braun wird, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn. Die von der sogenannten Narren- oder Taschenkrankheit betroffenen Früchte wachsen oft besonders rasch. Gartenbesitzer sollten das befallene Obst pflücken sowie bereits abgefallene Früchte auflesen und vernichten. Mit Chemie können Hobbygärtner die Krankheit nicht bekämpfen, da für den Haus- und Kleingarten keine entsprechenden Mittel zugelassen sind.

Balkonpflanzen brauchen andere Pflege als Gartenpflanzen

Auch einige Balkone verwandeln sich bei dem ein oder anderen im Sommer in ein Pflanzenmeer: Balkonkästen, Kübelpflanzen und Topfpflanzen findet man hier. „Balkonpflanzen gießt man bei Bedarf täglich“, sagt Burkhard Bohne. „Man sollte die Erde einmal abtrocknen lassen. Wenn sie trocken ist, wieder so viel gießen, das alles durchnässt ist.“

Allerdings: Wenn ein Teller unter dem Topf ist, sollte er nicht permanent unter Wasser stehen, denn das tut den Pflanze nicht gut. „Die Pflanzen sind im Wachstum und deswegen sollte man einmal die Woche Flüssigdünger dazu geben“, sagt Burkhard Bohne. „Wenn die Blattspitzen herunterhängen, sollte man spätestens gießen. An richtig heißen Tagen muss man eventuell morgens und abends gießen.“

Die verblühten Blüten sollten Hobbygärtner abknipsen, das fördere die Blühfreudigkeit der anderen Blüten, so Bohne.

Garten-Tipps

Der Rasen braucht eine neue Gabe Langzeitdünger. Am besten regnet es dabei oder Sie wässern den Rasen spätestens 24 Stunden nachdem der Dünger verabreicht wurde.

Ist die Himbeerernte von frühsommerlichen Sorten vorbei, sollten die fruchttragenden Stiele heruntergeschnitten werden.

Denn im kommenden Jahr wachsen die Früchte an jenen Trieben, die in diesem Jahr entstehen.

Die Akelei können Sie mit einem Schnitt davon ab, sich selbst auszusäen. Ihren Höhepunkt haben frühblühende Stauden wie Flieder und der Bauernjasmin nun überschritten - auch sie werden stark gestutzt.

Einen Schnitt vertragen auch Salbei und Frauenmantel. Bei letzterem ist das der Fall, wenn er kein frisches Grün mehr treibt. Dann wird durch einen Schnitt vielleicht eine zweite Blüte gefördert.

Blüht die Schwertlilie nicht mehr so wie vergangenen Sommer, ist es Zeit, sie zu teilen. Das gilt auch für die Taglilie.

Erdbeeren bilden im Juli Ausläufer. Die Minipflanzen, die an langen Trieben von der Pflanze herunterhängen, werden abgeschnitten und kommen am besten in normale Topferde.

Die Samen von Frühblühern wie der Schlüsselblume sollten im Juli in die Erde. Denn sie sind nicht lange keimfähig, erläutert Van Groeningen.

Daher lassen sie sich nicht gut lagern. „Außerdem gibt man den Pflanzen so noch etwas Zeit, zu wachsen - und sich auf den Winter vorzubereiten.“