Stuttgart. Der Stürmer erzielt den 1:0-Siegtreffer für den VfL Wolfsburg – Wölfe bleiben damit zum vierten Mal in Folge unbesiegt.

Ob Omar Marmoush in der nächsten Saison noch beim VfL Wolfsburg spielt, steht in den Sternen. Eine Entscheidung sei darüber noch nicht gefallen, sagt VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer über die Verhandlungen mit dem Stürmer, an dem auch Eintracht Frankfurt starkes Interesse zeigt und wohl Favorit auf die Rolle als künftiger Arbeitgeber des Ägypters ist.

Aber eines kann man Marmoush nicht vorwerfen: dass er sich aufgrund seiner ungeklärten Zukunft nicht auf das Wesentliche, nämlich seine Leistungen auf dem Fußballplatz konzentrieren kann. Im Bundesliga-Spiel des VfL am Samstag beim VfB Stuttgart war der Angreifer der entscheidende Mann, sorgte mit einer starken Einzelaktion in der zweiten Hälfte für den 1:0-Siegtreffer der Wölfe.

Gute Position im Kampf um Platz 6

Die blieben damit das vierte Ligaspiel in Folge ungeschlagen und befinden sich damit weiter in guter Position im Kampf um Platz 6, auch wenn die Konkurrenten Frankfurt, Mainz und Leverkusen erst am Sonntag spielen.

Dabei war es über weite Strecken eher magere Fußball-Kost, was Stuttgart und Wolfsburg boten. Weswegen VfL-Kapitän Maximilian Arnold zustimmte, dass man von einem „Arbeitssieg“ sprechen könne. Allerdings gab er auch zu bedenken: „Es ist nicht selbstverständlich, hier zu gewinnen“ Die Stuttgarter, so Arnold, seien seiner Meinung nach besser als ihr Tabellenplatz, der nach diesem Spiel der letzte in der Bundesliga ist.

VfL startet gut ins Spiel, trifft aber nicht

Die Gäste aus der Autostadt hatten zwar im Schwabenland forsch angefangen und die stark abstiegsbedrohten Hausherren unter Druck gesetzt. Doch aus dieser durchaus vielversprechenden Anfangsoffensive folgte kein Ertrag, und nach einer guten Viertelstunde war diese auch schon vorbei.

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Viele richtig gute Chancen hatten sich für den VfL in dieser Phase nicht ergeben. Zu schlampig waren die Wolfsburger mit aussichtsreichen Situationen in Strafraumnähe gegen sichtlich verunsicherte Stuttgarter umgegangen. Der finale Pass, er passte nicht. Zum Glück für den VfL war es beim VfB, der fast ausschließlich auf Konter lauerte, nicht anders. Die beste Möglichkeit der ersten Hälfte hatte somit Wolfsburgs Jakub Kaminski, der allein aufs Tor der Gastgeber zulief, aus etwas spitzem Winkel aber am Stuttgarter Torwart Fabian Bredlow scheiterte (16. Minute).

Kovac wechselte seine Startauf auf vier Positionen

VfL-Trainer Niko Kovac hatte im Vergleich zum Spiel gegen Union Berlin gleich viermal gewechselt. Mattias Svanberg, Joshua Guilavogui, Sebastiaan Bornauw und Jonas Wind verschwanden aus der Startelf. Dafür begannen Maxence Lacroix, Patrick Wimmer, Kaminski und der zuletzt gelbgesperrte Arnold.

Doch trotz dieser vielen frischen Kräfte fehlte dem Spiel des VfL lange der Schwung nach vorne, um einen schwachen VfB frühzeitig in die Schranken zu weisen. Erst als Marmoush in der 56. Minute allen Mut zusammen nahm und mal aus mehr als 20 Metern Torentfernung abzog, war der Bann gebrochen. VfB-Keeper Bredlow streckte sich nach dem platzierten Schuss vergeblich – der VfL führte 1:0.

Marmoush legt fast das 2:0 nach

Anschließend zog sich der VfL etwas zurück, ohne die Offensivbemühungen ganz einzustellen. Doch der Kovac-Elf schien klar zu sein, dass mehr als ein Arbeitssieg hier heute nicht möglich war. Zudem waren die Stuttgarter vor 44.900 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena nun gezwungen, offensiv aktiver zu werden. Für die Wolfsburger – so die Hoffnung – würden sich so mehr Räume ergeben. Und vor allem Marmoush schien gegen seinen Ex-Klub (er spielte die vergangenen Saison noch beim VfB) gewillt, diese auch zu nutzen. Jedenfalls besaß er wenige Minute nach seinem Führungstor eine weitere gute Chance aus ähnlicher Torentfernung. Diesmal ging der Ball aber knapp über das Tor hinweg.

Aber die Wölfe konnten sich darauf verlassen, dass ihre Defensive die Offensive der Hausherren weiterhin weitgehend im Griff hatte. Die Stuttgarter verlagerten das Spielgeschehen zwar nun mehr in die Nähe von VfL-Torwart Koen Casteels. Doch selten musste der Schlussmann eingreifen. Einmal wurde er ernsthaft von Enzo Millot geprüft, hatte den Ball dann aber im Nachfassen (76.).

Bornauw im Glück

Dazu war auch das Glück aufseiten des VfL. Als dem eingewechselten Bornauw im eigenen Strafraum der Ball an den Oberarm geschossen wurde, blieb der Elfmeterpfiff auch nach Videobeweis aus (86.). Das war eine vertretbare Entscheidung, auch wenn es der Stuttgarter Anhang anders sah.

Somit brachte der VfL einen hart erkämpften und nicht gerade schön herausgespielten Sieg nach Hause. Verdient war der Dreier aufgrund der Spielanteile jedoch ohne Frage, und mit vier Spielen ohne Niederlage ist die Mannschaft von Trainer Niko Kovac inzwischen dabei, an ihre imposante Serie von zehn ungeschlagenen Liga-Partien in der Hinrunde anzuknüpfen.