Wolfsburg. Der interaktive Erlebnisort schließt nach mehr als sieben Jahren. Sie war eine Art Prestigeobjekt des Fußball-Bundesligisten.

Sie war eine Mischung aus Museum und Erlebnisort – und nun ist sie zu: die Fußballwelt des VfL Wolfsburg. „Dauerhaft geschlossen“, steht auf der Website des Fußball-Bundesligisten.

Auf 800 Quadratmetern konnten die Besucher an sechs Tagen in der Woche Devotionalien aus der Geschichte der Grün-Weißen bewundern. Trikots aus verschiedenen Klub-Generationen zum Beispiel. Oder Ausstellungsstücke aus dem Meisterjahr 2009. Eine Statue von Kapitän Josue, der die berühmte Schale in die Höhe streckt, diente etwa als Fotomotiv. An 18 interaktiven Stationen bestand unter anderem die Möglichkeit, VfL-Spiele am TV zu kommentieren oder durch einen Spielertunnel zu schreiten – zur Einlauf-Musik, die die Profis auch auf den Rasen der VW-Arena begleitet. Kinder konnten bei verschiedenen Übungen ihr fußballerisches Können im Dribbling, der Schnelligkeit, der Passsicherheit oder der Sprungkraft testen.

Fiel die VfL-Fußballwelt Sparmaßnahmen zum Opfer?

Das ist jetzt vorbei. Die Fußballwelt stammte aber auch aus einer anderen Zeit. Aus einer, in der sich die Grün-Weißen noch derartige Prestigeobjekte leisten konnten. Offizielle Eröffnung war am 7. März 2015. Unter Ex-VW-Boss Martin Winterkorn saßen die Euros auch beim VfL noch lockerer, als sie es heute tun. Seit Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer bei den Wölfen das Ruder übernommen haben, wird sensibler auf die Ausgaben geschaut. Bei den Spielergehältern wird gespart, bei den Ablösesummen sowieso.

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Beträge wie die mehr als 40 Millionen Euro, die der Klub einst für Julian Draxler überwies, werden heute längst nicht mehr bezahlt. Dieser Transfer ging übrigens im selben Jahr über die Bühne, in dem auch die Fußballwelt eröffnete. Gut möglich, dass nun auch die Fußballwelt den Sparmaßnahmen zum Opfer fiel. Eine Anfrage unserer Zeitung an den VfL blieb bislang unbeantwortet, soll aber in den nächsten Tagen erfolgen. Dann werden die Hintergründe zum Aus der Fußballwelt vielleicht klarer sein.