Wolfsburg. Doch nach dem Platzverweis für den Kapitän des VfL beweisen seine Mitspieler große Moral. Nur die Standardschwäche gefällt dem Franzosen nicht.

Josuha Guilavogui war gerade auf dem Weg in die Gästekabine des Erdgas-Sportparks in Halle, als es plötzlich laut wurde. Die HFC-Fans machten im Stadion mächtig Lärm, als Mathias Fetsch in der Nachspielzeit noch das 3:3 für den Drittligisten erzielte. „Ich habe gedacht, ich habe alles vermasselt, dabei hatten wir ein großes Ziel mit dem Pokal“, so der Kapitän des VfL Wolfsburg, der kurz davor Gelb-Rot gesehen hatte. Doch der Platzverweis für den 28-Jährigen war keineswegs der Anfang vom Ende der Wolfsburger Pokalsaison, sondern vielmehr der Startschuss für einen Charaktertest, den seine Mitspieler mit Bravour bestanden.

„Als Halle das 3:3 geschossen hat, haben alle gedacht, das Spiel dreht sich nun auch in ihre Richtung“, so Guilavogui. Nicht so der Wolfsburger Kapitän. Der Franzose erklärt: „Unsere Mentalität war schon im vergangenen Jahr eine große Stärke. Die müssen wir behalten.“ Und die hat sich der VfL trotz Trainer- und Systemwechsels auch bewahrt. Binnen drei Minuten stellten Robin Knoche und Joker Josip Brekalo mit ihren Toren die Weichen für den Einzug in die zweite Pokalrunde. „Nach dem 4:3 hatte ich erst noch gedacht, es wäre auch Halle gewesen“, so Guilavogui, der nach seinem Platzverweis in der Kabine mitzitterte – ohne etwas zu sehen, ein TV-Bildschirm fand sich nicht in den Katakomben des Drittligisten. „Nach dem 5:3 habe ich dann nur gedacht: Gott sei Dank“, so Guilavogui.