Wolfsburg. Doch der junge Brasilianer wechselte zu RB Leipzig, dem nächsten Wolfsburger Gegner. Labbadia lobt: Er liebt Fußball.

Es war ein verräterischer Moment Bruno Labbadias nach der 0:1-Niederlage des VfL Wolfsburg im Achtelfinale des DFB-Pokals bei RB Leipzig. Der Wolfsburger Trainer ging nach dem Aus seines Teams direkt zum Leipziger Stürmer Matheus Cunha und knuffte diesen in die Schulter. Der junge Brasilianer hatte zuvor den entscheidenden Treffer erzielt und die Pokalträume des VfL zerstört. Ein paar Monate vorher wollte auch der VfL den Angreifer holen, doch der entschied sich für einen Wechsel nach Leipzig. Labbadia war aber beim Pokalaus seines VfL im Februar noch von Cunha angetan – und ist es auch heute noch.

Der VfL-Trainer verfolgt den Werdegang jener Spieler, für die er sich interessierte, oftmals weiter, auch wenn es nicht mit einer Zusammenarbeit geklappt hat. So auch bei Cunha. „Wer ihn kennenlernt, der merkt schnell, dass er ein extrem positiver Mensch ist.“ Am Wochenende jedoch war Labbadia von dem Angreifer „geschockt“ – im positiven Sinn. Cunha erzielte beim 4:2-Sieg Leipzigs bei Bayer Leverkusen ein herausragendes Tor. Erst dribbelte er sich per Zinédine-Zidane-Drehung an zwei Gegenspielern vorbei, und dann hob er den Ball technisch fein über Torhüter Lukas Hradecky hinweg. „Ich hatte ihm ja viel zugetraut“, sagt Labbadia mit einem Augenzwinkern, „aber so ein Tor – puh.“ Extraklasse. „Matheus lebt und liebt den Fußball. Ich mag solche Spielertypen einfach“, sagt der VfL-Trainer. Daher hätte er den 19-Jährigen gerne in seinem eigenen Kader gehabt. Aber dazu kam es nicht.