Leipzig/Wolfsburg. DM-Samstag läuft für Wolfsburger Sprinter verrückt: Deniz Almas und Tobias Morawietz erreichen Finale, Nele Jaworski verletzt sich.

Was war das bitte für ein irrer DM-Samstag für die Sprinter des VfL Wolfsburg? Vor allem für Deniz Almas, Tobias Morawietz und Nele Jaworski war alles dabei: Jeweils Topzeiten, mindestens in dieser Hallen-Saison, Zittern und ein Los-Entscheid sorgten dafür, dass das Wolfsburger Sprinter-Trio es bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Leipzig jeweils in Finale über die 60 Meter schaffte. Gleich drei Asse im DM-Endlauf über die Königsdisziplin der Hallen-Saison - das gab‘s so noch nie. Und wie es zustande kam, war noch um einiges kurioser...

Den Auftakt dieses wilden Tages machte Morawietz. In 6,81 Sek. lief er so schnell wie noch nie in diesem Jahr, der U23-Athlet sicherte sich damit das Ticket für sein erstes DM-Halbfinale bei den Männern. Im dritten Vorlauf stand ihm VfL-Kollege Deniz Almas in nichts nach. Der DM-Sieger von 2020 hatte sich nach schwierigem Jahr 2023 in diesem Winter kontinuierlich gesteigert, im Vorlauf legte er die schnellste Zeit aller Athleten auf die Bahn, die 6,66 Sek. waren auch für ihn Saisonbestzeit.

Almas mit Bestzeit in diesem Winter, Morawietz erreicht erstmals das DM-Finale

Stark, dass Almas genau diese Zeit auch im Halbfinale bestätigte, auch wenn sowohl Kevin Kranz (Wetzlar) als auch Aleksander Askovic (beide 6,64 Sek.) und Yannick Wolf (6,65 Sek./beide München) jetzt einen Tick schneller waren. Für den Endlauf reichte das trotzdem sicher.

Für eine Medaille reichte es nicht, aber VfL-Sprinter Deniz Almas setzte seinen Aufwärtstrend auch bei der Hallen-DM fort, lief gleich zwei Mal neue Saisonbestzeit in 6,66 Sekunden über 60 Meter.
Für eine Medaille reichte es nicht, aber VfL-Sprinter Deniz Almas setzte seinen Aufwärtstrend auch bei der Hallen-DM fort, lief gleich zwei Mal neue Saisonbestzeit in 6,66 Sekunden über 60 Meter. © Sport | Tilo Wiedensohler

Drama Nummer 1, mit einem guten Ausgang spielte sich bei Morawietz ab: Das Wolfsburger Toptalent setzte im Schlusssprint zum Flug an und rannte in 6,74 Sekunden persönliche Bestzeit. Doch danach begann das große Zittern. Denn gleich drei Sprinter hatten exakt die gleiche Zeit stehen. Neben Morawietz noch Chidiera Onuoha (Köln) und Lennart Hartenberg (Leverkusen). Jetzt musste das Los entscheiden. Und da hatte der Wolfsburger Glück, machte nach dem Halbfinale auch einen Haken hinter das erste Finale. Das war aus VfL-Sicht die positivste Überraschung dieses ersten Tages.

Im Endlauf schafften es dann allerdings weder Toptalent Morawietz noch der Sieger von 2020 aufs Treppchen. Almas wurde in 6,68 Sekunden Fünfter, Morawietz in 6,75 Sek. Siebter.

Verletzungs-Drama um VfL-Talent Nele Jaworski

Drama Nummer 2 erlebte aus VfL-Sicht Jaworski: Obwohl sie gerade erst in die U23 gewechselt war, legte sie im Vorlauf noch mal einen drauf, verbesserte ihre Bestzeit im Konzert der Großen gleich mal auf 7,32 Sekunden. Und eigentlich wäre die Wolfsburger Sprint-Hoffnung auch im Finale gegen die deutschen Stars um die spätere Siegerin Rebekka Haase (Wetzlar, 7,21 Sekunden) angetreten. Doch in ihrem Halbfinale verletzte sich Jaworski, musste das Finale über 60 m absagen, obwohl sie vor der DM die viertschnellste Zeit des Winters auf der Uhr stehen hatte. Wie bitter!

Für Nele Jaworski lief‘s in Leipzig richtig bitter: Erst lief das VfL-Toptalent erneut Bestzeit über 60 m, im Halbfinale verletzte sie sich aber, musste auf den Endlauf verzichten.
Für Nele Jaworski lief‘s in Leipzig richtig bitter: Erst lief das VfL-Toptalent erneut Bestzeit über 60 m, im Halbfinale verletzte sie sich aber, musste auf den Endlauf verzichten. © Sport | BEAUTIFUL SPORTS/Flatemersch

Und sonst? Über 400 m war es nicht ganz so dramatisch aus Wolfsburger Sicht: Luna Thiel erreichte die sechstschnellste Zeit, schaffte es mit ihrer Zeit von 53,67 Sek. trotzdem deutlich in den Endlauf am Sonntag (14.40 Uhr, live und kostenfrei auf dem Youtube-Kanal des deutschen Leichtathletik-Verbands). Pernilla Kramer landete in 54,96 Sek. auf Rang 13 von 17.