Atlas-Anhänger begeistern. Es dauerte nur neun Minuten, dann meldeten sie sich erstmals lautstark zu Wort: Die Fans des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst, der den MTV Wolfenbüttel am vergangenen Samstag mit 2:1 besiegt hatte. Ob mit Standardgesängen wie „Hier regiert der SVA!“ oder mehr oder weniger ernst gemeinten Forderungen (Als MTV-Torwart Philipp Steinke in Minute 81 kurz verletzt am Boden lag, skandierten sie „Hubschraubereinsatz“): Die Atlas-Anhänger waren eine echte Bereicherung und sorgten für eine Akustik wie bei einem Drittligaspiel. Kreativer Höhepunkt: Die auf ihren Verein umgemünzte Eintracht-Braunschweig-Hymne „Zwischen Harz und Heideland“, in der es nicht „In den Farben blau und gelb“, sondern „gelb und blau“ heißt.

Kissenbrücker Teufelskerle. Da war sie noch einmal, die große Chance auf den Ausgleichstreffer. Timur Abali legte sich den Ball in der 91. Minute aus etwa 19 Metern halblinker Position zurecht, setzte seinen Freistoß aber in die Wolken. Kurz vor der Ausführung hallte ein lauter Schlachtruf aus der hinteren Ecke des Atlas-Stadions. Wobei: „Vielleicht waren wir doch ein wenig zu leise“, vermutet Boris Grünig, und lacht. Gemeinsam mit seinen Mitspielern Dennis Dersintzke und Robin Brennecke hatte sich der langjährige Torwart des SV Kissenbrück auf den Weg nach Delmenhorst gemacht, um den MTV zu unterstützen. „Entstanden ist das Ganze durch Jörn Winkler, mit dem ich früher in Kissenbrück zusammengespielt habe“, sagt Grünig, der sich auch das Eröffnungsspiel gegen Eintracht Braunschweig II anguckte und mit drei weiteren Teufelskerlen nach Cloppenburg fuhr. Nächstes Ziel: Das Heimspiel gegen Eintracht Northeim am 7. Oktober.