Bad Harzburg. Rote Karte, gehaltener Elfmeter und vier Tore: Das Achtelfinale zwischen den beiden Topteams der Bezirksliga hat vieles zu bieten.

Die TSG Bad Harzburg bleibt der Angstgegner der Salzgitteraner Fußballclubs in der bisherigen Saison. Nach dem VfL Salder (1:11 in der Liga) und Fortuna Lebenstedt (0:7 im Pokal) erwischte es nun den KSV Vahdet Salzgitter. Die Lebenstedter verloren eine intensive Achtelfinalpartie im Bezirkspokal am Mittwochabend mit 1:3 (0:0). Über eine Halbzeit lang spielten die Gäste im Duell zweier Bezirksligisten aufgrund einer roten Karte dabei in Unterzahl.

Der Aufreger der ersten Halbzeit ereignete sich in der 28. Spielminute. Nach einer Beleidigung flog Vahdets Abwehrchef Hüseyin Demir mit einer glatt roten Karte vom Feld und schwächte seine Mannschaft damit enorm. Das Kuriose an der Szene: Es hatte sich um eine Meinungsverschiedenheit zwischen Demir und seinem Keeper Andreas Pogrzeba gehandelt, in der derbere Worte fielen. „Wir haben bis dahin so gut wie nichts zugelassen und schwächen uns mit dieser Aktion komplett selbst“, ärgerte sich Vahdets Coach Veysel Polat, der in der Folge Ranko Sankovic aus der Offensive ins Abwehrzentrum zurückbeorderte.

Vahdet und Bad Harzburg liefern sich eine wilde Viertelstunde nach der Halbzeitpause

Nach dem Seitenwechsel ging es dann in einer wilden Viertelstunde Schlag auf Schlag. Zunächst gingen die Hausherren durch Jakob Kastern in der 51. Minute in Führung. Nur fünf Minuten später war es dann Vahdets Keeper Pogrzeba, der sein Team im Spiel hielt. Er entschärfte einen Strafstoß (56.). „Das hat uns richtig Aufschwung gegeben“, sagte KSV-Coach Polat. Nur drei Minuten später sollte der Aufschwung noch mehr Fahrt bekommen: Tiziano Marteddu erzielte nämlich das 1:1 (59.). „Wir waren dann komplett euphorisiert“, beschrieb der Coach. Allerdings war die wilde Viertelstunde noch nicht vorbei und das letzte Wort hatte Bad Harzburgs Filipe Almeida, der nach genau einer Stunde mit einem Sonntagsschuss zum 2:1 für seine Mannschaft traf.

Vahdets Coach Veysel Polat zieht den Hut vor seiner Mannschaft und deren Leistung

Wer dachte, die Partie würde sich dann etwas beruhigen, sah sich getäuscht. Sadik Balikci, der nach der roten Karte als einzige Spitze der Gäste agierte, hatte den erneuten Ausgleich nur zwei Minuten nach dem Rückstand auf dem Fuß, scheiterte jedoch mit seinem Versuch. TSG-Spieler Timo Schwanecke machte es in der 71. Spielminute besser und sorgte für die Vorentscheidung „Ich kann hier heute nur den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit zu zehnt ein grandioses Spiel abgeliefert“, zog Polat sein Fazit.

Tore: 1:0 Kastern (51.), 1:1 Marteddu (59.), 2:1 Almeida (60.), 3:1 Schwanecke (71.)
Besonderes: Rote Karte für Vahdets Hüseyin Demir (28.), Vahdets Andreas Pogrzeba hält einen TSG-Strafstoß (56.).