Lebenstedt. Die harte Gangart der Weserstars Bremen stieß Eishockey-Regionalligist Salzgitter Icefighters sauer auf – zwei Akteure mussten verletzt raus.

Zum Jubeln war Trainer Radek Vit am Sonntagabend überhaupt nicht zumute. Zwar schossen seine Salzgitter Icefighters in der Eishockey-Regionalliga die Weserstars Bremen mit 9:1 aus der Halle am Salzgittersee, doch das rückte angesichts der Umstände völlig in den Hintergrund. „Früher war Bremen eine richtig geile Mannschaft, aber jetzt ist es nur noch eine asoziale Schlägertruppe“, wetterte Vit bereits in der ersten Drittelpause.

Was ihn so dermaßen aus der Haut fahren ließ, war die Spielweise der Gäste, die mehr als nur gesunde Härte auf das Eis brachten. Allen voran den ehemaligen DEL-Profi und Spielertrainer Andrew McPherson machten die Gastgeber als Hauptschuldigen aus. „Ein Mann mit seiner Vita sollte anders auftreten. Mir wäre solch ein Verhalten einfach nur peinlich“, so Vit.

Schulterverletzung bei Thomas Herklotz

Erstes Opfer der Hansestädter wurde der gerade erst wieder genesene Thomas Herklotz. „Die Schulter hat was abbekommen, er muss sofort ins Krankenhaus“, schimpfte Vorstandsmitglied Friedel Schulze. Und nur wenige Minuten später krümmte sich Daniel Herklotz vor Schmerzen. Immerhin konnte er weiterspielen.

Sportlich gaben die Icefighters die passende Antwort und gingen durch Jannis Bahr und Tomas Čermák in Führung. Kapitän Roman Löwing setzte nur kurz danach einen drauf. Mit einem komfortablen 3:0 ging es in die Kabinen. Die erhitzte Atmosphäre setzte sich im zweiten Drittel nahtlos fort. Gleich bei der ersten Aktion ging der Schläger von Čermák entzwei. Gut, dass der Bremer Stockschlag nicht das Handgelenk des Topscorers traf. Mit neuem Spielgerät stellte der Tscheche nach dem Bremer Anschlusstor den alten Abstand wieder her und legte später einen lupenreinen Hattrick nach.

Auch Roman Löwning wird verletzt

Mehr Erfolg mit ihrem überharten Einsteigen hatten die Weserstars bei Roman Löwing. Eine Minute war im dritten Drittel vorbei, da war das Spiel für den Kapitän nach einem Schlag aufs Bein beendet. Nach Jakob Ceglarski, der in Adendorf brutal gecheckt worden war, und Thomas Herklotz war dies schon der dritte Verletzte an einem Wochenende, den die Icefighters zu beklagen haben.

Die verbliebenen Männer von Radek Vit revanchierten sich sportlich. Zweimal Thomas Pape und dreimal Tomas Čermák schraubten das Resultat in die verdiente Höhe. Doch irgendwie war das nur ein schwacher Trost. Negativer Höhepunkt war die Zeitstrafe für Bremens Lennart Lütjen, der für eine unflätige, obszöne Geste in Richtung Fans vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.

Nach den Untersuchungen am Montag stand fest, dass die Saison für Thomas Herklotz beendet ist. Löwing und Ceglarski werden den Icefighters voraussichtlich mehrere Wochen fehlen.

Das Spiel kompakt:

Icefighters: Korff, Schewe – Kaňák, Bahr, Löwing, Siglreithmaier, Rötsch, L. Vit – Pape, Koch, T. Herklotz, Strakos, Borisov, Frey, Bersevics, Čermák, Kreismer, D. Herklotz.

Tore:

1:0 Bahr (8., L. Vit, in 5:4-ÜZ)

2:0 Čermák (10., Bahr, in 5:3-ÜZ)

3:0 Löwing (12. Čermák)

3:1 McPherson (36., in 5:4-ÜZ)

4:1 Čermák (38., Strakos)

5:1 Pape (43., Kaňák, Bahr, in 5:4-ÜZ)

6:1 Čermák (43., Kaňák)

7:1 Čermák (49., Strakos, Kaňák, in 5:4-ÜZ)

8:1 Čermák (53., Bahr, Strakos, in 5:4-ÜZ)

9:1 Pape (54., Kaňák, Bahr, in 4:5-UZ)

Strafen:

Icefighters: 19 Minuten

Bremen: 30 + 20 Minuten

Zuschauer: 225