Duisburg. Die B-Junioren der Arminia waren bei der deutschen Futsal-Meisterschaft in Duisburg dabei und verdienten sich viel Lob für ihre Leistung.

Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist manchmal ganz schmal. Ein einziges Tor im ersten Spiel gegen den SV Saar (0:0) und ein Gegentreffer weniger gegen die DJK Ingolstadt (3:3) – dann hätten die B-Junioren von Arminia Vechelde bei der deutschen Futsal-Meisterschaft im Finale um den Titel gekämpft. Es kam eben anders: Ohne Sieg schlossen die U17-Kicker die Gruppenphase ab und verloren danach noch das Spiel um Platz 7. „DieEnttäuschung in der Mannschaft war natürlich ziemlich groß, weil wir hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben sind. Aber ich ziehe den Hut vor diesen Jungs. Es gab von allen Seiten viele lobende Worte – das muss man sich erstmal erarbeiten.“

Bereits am Freitagvormittag waren die zwölf Spieler und das dreiköpfige Trainer- und Betreuerteam mit dem ICE nach Duisburg gereist. Dort stand direkt nach dem Einchecken in der Jugendherberge der äußerst professionelle „Media-Day“ an. Es wurden Teamfotos gemacht und jeder Spieler kam noch einmal einzeln vor die Kamera – auch für ei­nen kleinen persönlichen Einspielfilm, der in der Futsal-Halle auf der Leinwand und im Livestream im In­ternet lief. „Es war wirklich sehr schön. Da war alles bis ins kleinste Detail geplant“, lobte Murat Güzel die tolle Organisation des Deutschen Fußball-Bundes.

Sportlich ging es dann am nächsten Tag für die jungen Arminen zur Sache. Das Auftaktspiel gegen den SV Saar 05 endete mit einem torlosen Remis. „Wir hatten die besseren Chancen. Deren Keeper stand allerdings immer richtig. Wir waren leider nicht abgeklärt genug und wollten es mit Gewalt schaffen“, bedauerte Güzel, der seiner Mannschaft vor dem Spiel die Nervosität nehmen wollte. „Wir haben noch einen Spaziergang an der frischen Luft gemacht. Duisburg ist ja nicht so schön, aber wir haben einen netten grünen Fleck gefunden. Die Sonne hat geschienen, wir haben Einzelgespräche geführt – aber da haben wir gemerkt, dass sich die Jungs sehr unter Druck setzen.“

Das war dann auch im zweiten Spiel gegen Alemannia Aachen der Fall. Schnell lagen die Vechelder mit 0:3 hinten. „Wir waren zu grün hinter den Ohren und mussten uns davon erstmal erholen“, sagte Güzel. Sein Team verkürzte auf 1:3, verpasste es aber, nachzulegen. „Wir haben sehr viel in die Offensive investiert. Aachen hat uns dafür bestraft.“ Letztlich unterlagen die Arminen mit 3:8 und hatten damit bereits am ersten Tag die Chance auf den Titel verspielt. Denn: Ein Halbfinale war nicht vorgesehen, die beiden Gruppenersten würden, um die deutsche Meisterschaft spielen – für die Vechelder war der Platz an der Sonne in der Gruppe B aber bereits außer Reichweite. Das sollte die Moral am Sonntag allerdings nicht schmälern.

„Natürlich wollten wir uns gerne mit einem Sieg aus der Gruppe verabschieden“, erklärte Coach Murat Güzel. Und die Arminia legte kräftig los – dieses Mal führte der Landesligist selber schnell mit 3:0. „Wir haben noch die Chance auf das 4:0, dann wäre das Spiel bestimmt durch gewesen“, vermutete Güzel. Doch die Ingolstädter, später der Vizemeister, holten auf und erzielten 50 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich. „Uns hat die Cleverness gefehlt“, urteilte Güzel. Und es kam noch schlimmer: Weil der SV Saar 05 im abschließenden Spiel mit dem Abpfiff noch den 2:2-Ausgleich gegen Aachen erzielte, rutschten die Vechelder ans Tabellenende. Gegen das Schlusslicht der anderen Gruppe, den FC Nöttingen unterlag Vechelde deutlich mit 0:4 und verpasste ei­nen positiven Abschluss. „Da war die Luft raus. Das darf eigentlich nicht sein, aber kein Vorwurf an mein Team“, so der Coach.

Das hatte in der Tat viel geleistet. Durch die Nettospielzeit von jeweils 20 Minuten standen die Arminen lange auf dem Feld. Brutto seien es gegen Aachen fast 40 Minuten gewesen, sagt Güzel, der mit einem kuriosen Fakt aufwartet: „Ich habe ja nicht mitgespielt, hatte am Samstag aber trotzdem 18.000 Schritte in meiner Handy-App stehen. Es war wirklich eine hohe Belastung für die Spieler.“

Zwei von ihnen hätten sich laut ihrem Coach in den Fokus gespielt – und das vor den Augen des Nationaltrainers des deutschen U19-Futsalteams. Zum einen glänzte erneut Keeper Ömer Güzel, der auch von den Kommentatoren im Livestream regelmäßig gelobt wurde. Ebenfalls eine starke Leistung zeigte Abwehrstratege Platon Shobitov. „Sie sind jetzt zumindest gesichtet worden… vielleicht meldet sich ja jemand bei uns“, hofft Güzel, der sich nun mit seinem Team wieder auf die Landesliga fokussieren kann. „Es wird sicherlich wieder eine Umstellung.“