Königslutter. Volleyball-Landesliga: Der TVB hat den SV Olympia Braunschweig und den FC Wenden bezwungen und sich vorzeitig die Meisterschaft gesichert.

Der TV Bornum hat den 16. Februar 2019 zu einem im Sportgeschehen des Landkreises Helmstedt historischen Datum gemacht: Mit einem 3:0-Erfolg über den SV Olympia Braunschweig sowie einem 3:1-Sieg gegen den FC Wenden machten die Volleyballer die Meisterschaft in der Landesliga 5 und damit den erstmaligen Aufstieg eines Helmstedter Volleyball-Teams in die Verbandsliga perfekt.

„Es fühlt sich natürlich richtig gut an, wir sind schon stolz darauf, etwas geschafft zu haben, das vor uns noch keiner Mannschaft gelungen ist“, äußerte sich TVB-Spielertrainer Holger Klopschar nach dem Heimspiel-Doppelpack. Angesichts der Chance, die sich ihnen in der Landkreishalle Königslutter bot, sei bei den Bornumern „eine gewisse Anspannung“ da gewesen, räumte Klopschar ein. Vier Punkte benötigten die Gastgeber vor diesem Spieltag noch, um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Am Ende wurden es – mal wieder – sechs.

TV Bornum – SV Olympia Braunschweig 3:0 (25:17, 25:10, 27:25). Die Pflichtaufgabe gegen die abstiegsbedrohten Braunschweiger löste der TVB mit Bravour. „Wir haben mit unserer stärksten Sechs angefangen, um gleich Sicherheit zu bekommen“, erklärte der 46-jährige Spielertrainer. Olympia habe zwar im ersten Satz gut mitgespielt und einige starke Aktionen in Abwehr und Angriff gehabt. Die Hausherren gewannen den Abschnitt aber dennoch sicher. „Dadurch haben wir im zweiten Satz noch befreiter aufgespielt, da lief es bei uns optimal“, meinte Klopschar und ergänzte: „In diesem Spiel hat sich gezeigt, dass wir auf allen Positionen gut aufgestellt sind.“ Personelle Wechsel ließen keinen Bruch im Spiel aufkommen. Im dritten Abschnitt wurde es noch mal enger, die Bornumer ließen sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen.

TV Bornum – FC Wenden 3:1 (13:25, 25:15, 25:14, 25:22). Nach dem Erfolg gegen Olympia fehlte dem TVB also nur noch ein Punkt zum Titelgewinn, demnach hätten sich die Gastgeber sogar eine 2:3-Niederlage leisten können. Vielleicht war es genau dieser komfortablen Ausgangslage geschuldet, dass sie gegen Wenden einen Fehlstart hinlegten. „Wir haben Bälle ohne gegnerischen Block und auch Aufschläge ins Aus geschlagen, dazu sind uns unnötige Fehler in der Annahme unterlaufen“, konstatierte Klopschar und sprach vom „schlechtesten Satz der Saison“.

Volleyballer des TV Bornum steigen auf

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    Doch, und das ist eine weitere große Stärke des TVB, „wir sind erfahren genug, um auf so etwas reagieren zu können“. Obwohl die Wendener auch in der Folge keineswegs schlecht spielten, sorgten die Hausherren doch mit einer Leistungssteigerung für klare Verhältnisse. Als dann im dritten Satz beim Stand von 24:14 der Ball bei einer Abwehraktion eines Wendeners im Aus landete, konnten die Männer vom Elm jubeln – die 2:1-Satzführung bedeutete schon den Aufstieg. „Wir hatten aber den Ehrgeiz, dann auch noch den vierten Satz zu holen und unsere perfekte Punktausbeute zu wahren“, sagte Klopschar.

    Doppelt Grund zum Feiern

    Mit dem Gewinn der Meisterschaft belohnten sich Bornums Landesliga-Volleyballer bereits zwei Spiele vor deren Ende für eine Saison, in der sie konstant starke Leistungen zeigten und schlichtweg das stärkste Team der Liga stellten. Der TVB erwischte zudem den perfekten Zeitpunkt für den erstmaligen Aufstieg in die Verbandsliga. Denn die Volleyball-Abteilung begeht in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen.

    „Wir werden gleich die Schampus-Korken knallen lassen, dann nett essen gehen und den Abend feuchtfröhlich ausklingen lassen“, sagte Spielertrainer Holger Klopschar kurz nach dem entscheidenden Erfolg gegen den FC Wenden lachend. Eine richtige Aufstiegsparty werde es aber erst geben, nachdem auch die letzten beiden Landesliga-Spiele absolviert sind. „Wir möchten unseren Aufstieg dann noch mal richtig auf dem Sportplatz feiern und das mit dem Jubiläum unserer Abteilung verbinden“, blickt der Berufsschullehrer voraus. Es solle auch ein Event für die Zuschauer werden, „die uns super unterstützt und von denen wir ein tolles Feedback bekommen haben.“

    Der TVB hofft, dann weitere Menschen auf sich aufmerksam machen zu können. Der Aufstieg könne womöglich dazu beitragen, die Jugendarbeit wiederzubeleben. Klopschar: „Wir hatten über viele Jahre eine gute Jugendarbeit, zuletzt mit einem U20-Team. Die Jungs sind inzwischen aber da herausgewachsen und zu uns aufgerückt.“ Der 46-Jährige wünscht sich, dass es dem Verein gelingt, wieder eine Jugendmannschaft aufzubauen, um perspektivisch besser aufgestellt zu sein. „Und wir hoffen, dass vielleicht noch Spieler von außerhalb Interesse zeigen, für eines unserer Herrenteams zu spielen.“

    Dass der TVB künftig in der Verbandsliga aufschlagen wird, war vor der Saison indes nicht absehbar gewesen. Ursprünglich hatte sich die gerade erst aus der Bezirksliga aufgestiegene Mannschaft den Klassenerhalt als Ziel gesetzt. Recht schnell, so Klopschar, sei aber klar geworden, „dass wir uns vor niemandem verstecken zu brauchen. Nach den Siegen gegen etablierte Teams wie Vechelde wussten wir, dass wir oben mitspielen können.“ Nun wurde es der Titel – und das mit zurzeit 15 Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierten Vechelder.