Gifhorn. Der MTV muss ersatzgeschwächt über insgesamt zehn Sätze gehen. Einmal reicht es für den Sieg, einmal gibt‘s die knappe Niederlage.
Fünf Stunden und elf Minuten nach dem Beginn des ersten Spiels war der lange Arbeitstag für die Landesliga-Volleyballerinnen des MTV Gifhorn vorbei. Die mit nur acht Spielerinnen angetretenen Schwarz-Gelben kämpften aufopferungsvoll und erarbeiteten sich in den Partien gegen den VfL Uetze (3:2) und die Vallstedt Vechelde Vikings II (2:3) immerhin drei Zähler. „Damit können wir unter dem Strich mehr als zufrieden sein. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, bilanzierte MTV-Trainer Werner Metz.
Dass sein Team mit einem kleinen Aufgebot antreten würde, hatte sich abgezeichnet. „Wir hatten acht Spielerinnen. Eine davon, Ines Rohlfs, hatte schon aufgehört, hat sich aber bereits erklärt, sich auf die Bank zu setzen und ist für den einen oder anderen Aufschlag reingekommen. Alle anderen sieben haben daher fast komplett durchgezogen“, berichtete Metz. Dazu gehörte auch Neuzugang Mia Brandt. „Sie hatte nicht einmal trainiert, ihr letzter Wettkampf war ungefähr neun Monate her“, betonte Gifhorns Trainer. „Wir waren in keiner Weise eingespielt, die Mädels haben einen tollen Fight geliefert.“
Melanie Steinmetz übernahm zum ersten Mal seit zehn Jahren die Position der Zuspielerin. „Großes Lob an sie“, hob Metz hervor. „Sie hat eine wichtige Position ausgefüllt.“
MTV Gifhorn – VfL Uetze 3:2 (27:29, 25:27, 25:22, 25:21, 15:12).
Die ersten beiden Sätze gingen jeweils denkbar knapp an die Gäste. „Uetze hat gut verteidigt. Wir mussten ein paar Anläufe nehmen, um die Punkte zu machen“, gestand Metz, der zwei Durchgänge gesehen hatte, die „nicht auf Top-Niveau“ waren. „Es war ein Kampf von beiden Seiten, wir hatten in den Sätzen 1 und 2 ein bisschen Pech.“ Doch die Gastgeberinnen ließen sich davon nicht aus der Fassung bringen, starteten ein Comeback und belohnten sich mit einem 15:12 im Entscheidungsdurchgang.
„Es zeigt Charakter, dass wir zurückgekommen sind. Einsatz und Wille waren absolut da, es war ein sehr ausgeglichenes Spiel“, fasste der Trainer der Mühlenstädterinnen zusammen.
MTV Gifhorn – Vallstedt Vechelde Vikings II 2:3 (18:25, 25:22, 25:22, 21:25, 13:15).
„Uetze war keinen Deut schwächer als die Vikings. Es war ein ähnlicher Kampf, fast schon folgerichtig ging der auch über fünf Sätze“, beschrieb Metz. „Es gab ein paar Aufs und Abs, der Spielverlauf war eng.“ Extrem unglücklich wurde es für die Gifhornerinnen im fünften Durchgang. Nach einem 1:8-Rückstand stand es 13:13, dann verlor der MTV jedoch die letzten zwei Punkte der Partie. „Das ist schon sehr, sehr bitter“, räumte Metz ein – der mit der Ausbeute seines Teams trotzdem zufrieden sein durfte.
MTV: Rohlfs, Thies, Brandt, Lauterbach, Diederich, Steinmetz, Gawlak, Sülz.
Tim Borgfeld