Brome/Gifhorn. Fußball: Das Sportgericht hat den Trainer des Bezirksligisten wegen einer Beleidigung im Spiel gegen den SV Barnstorf mit einer Geldbuße belegt.

Das Sportgericht hat in der Causa „Brome gegen Barnstorf“ ein Urteil gesprochen: Marc-Oliver Schmidt, Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Brome, muss aufgrund einer Aussage, die in einem Wortgefecht mit der gegnerischen Bank gefallen ist, wegen unsportlichen Verhaltens eine Geldstrafe bezahlen.

Das Gericht habe diese Entgleisung laut Aussage von Bromes Spartenleiter René Wedekind lediglich als unsportliches Verhalten gewertet, „weil die Beleidigung nicht an eine bestimmte Person gerichtet wurde“. Der Wortlaut der Beleidigung („Was willst du, Schwarzauge?“) wurde auch vom Schiedsrichter in einem Sonderbericht zu Protokoll gebracht und bei der Verhandlung am 5. Januar für die Entscheidungsfindung zurate gezogen.

Der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts Thomas Menzel erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung die Beweggründe so: „Der Begriff Schwarzauge wird nirgends klar und deutlich als rassistisch eingeordnet. Wir haben viel recherchiert, aber nichts gefunden.“ Ein Urteil ausschließlich anhand von Mutmaßungen, was mit dem Ausdruck gemeint sein könnte, war keine Option. Menzel ist sich aber auch sicher, dass „der Trainer das nicht nett gemeint hat...“ So sei dem Gericht nur die Möglichkeit geblieben, auf unsportliches Verhalten des Trainers zu entscheiden, denn von Barnstorfer Seite habe sich laut Sonderbericht und auch im Nachgang niemand persönlich angesprochen gefühlt, sodass es nicht als persönliche Beleidigung gewertet werden konnte. Die „Reue des Trainers und auch des Vereins waren auch maßgebend“ dafür, dass das Urteil so ausfiel, wie es ausfiel. Menzel war anzumerken, in welchem Zwiespalt er wegen der Urteilsfindung stand. „Wir haben gegenüber Rassismus null Toleranz – wenn wir ihn nachweisen können. In diesem Fall war es aber leider nicht nachzuweisen...“

Der FC Brome und auch Marc-Oliver Schmidt haben das Urteil und auch die Strafe akzeptiert. Für den FCB ist dieses Thema damit beendet. Für den Bromer Trainer wird es – abgesehen von der Strafe – keine weiteren Konsequenzen geben. Wedekind: „Wir haben viel gesprochen, und wir stehen 100-prozentig hinter Olli und der Mannschaft. Die Mannschaft und der Trainer haben jetzt in der Rückrunde Woche für Woche die Gelegenheit, wieder Werbung für den Verein zu machen, indem sie diszipliniert auftreten.“

Bromes Abteilungsleiter macht aber auch klipp und klar deutlich, dass ein weiteres Fehlverhalten in diese Richtung nicht noch einmal toleriert werde. „Wir wollen dieses Fehlverhalten überhaupt nicht gutheißen. Wir möchten aber auf jeden Fall widersprechen, dass bei Marc-Oliver irgendein rassistisches Gedankengut dahintersteckt. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass wir von Ralf Thomas (Vorsitzender des NFV Kreis Gifhorn, Anm. d. Redaktion) für unsere Flüchtlingsarbeit ausgezeichnet wurden.“ Mit dem Sportgerichtsurteil sei „der Vorfall jetzt abgehakt, und wir konzentrieren uns wieder zusammen aufs Sportliche“, so Wedekind.

Zum Hintergrund: Nach dem Spiel der Bezirksliga-Meisterrunde am 21. November zwischen dem FC Brome und dem SV Barnstorf hatten die Gäste den Heimtrainer beschuldigt, dass er gegenüber der Barnstorfer Bank rassistische Beleidigungen geäußert haben soll (wir berichteten).