Der frühere Kästorf-Coach folgt beim Fußball-Oberligisten MTV Gifhorn auf Michael Spies an. Ein Kommentar unseres Lokalsport-Redaktionsleiters.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt… Es ist ein Zitat, das bei der Verpflichtung von Georgios Palanis als neuen Trainer des Fußball-Oberligisten MTV Gifhorn gleich in mehrfacher Hinsicht zutrifft. Es ist eine Verpflichtung, die nach der Trennung von Michael Spies eben einfach auch nahelag.

Eines vorweg: Ob es die richtige Entscheidung war, das werden erst die Ergebnisse in den kommenden Monaten zeigen. Doch in einem Punkt lege ich mich fest: Es war die bestmögliche Wahl, die der MTV Gifhorn in puncto Nachfolger treffen konnte! Die Schwarz-Gelben haben ihre Hausaufgaben gemacht – und zwar sehr gut, hinter den Kulissen.

Georgios Palanis ist Gifhorner, war bei vielen MTV-Spielen selbst als Zuschauer dabei und kann die Mannschaft somit ganz gut einschätzen. Zweifelsohne ein wichtiger Faktor, denn im eng gestrickten Oberliga-Spielplan kann man es sich nicht leisten, (unnötig) Zeit zu verlieren. Hier geht es Schlag auf Schlag bis in den Dezember hinein – im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde.

Georgios Palanis ist zudem ein echter Kenner der Fußballszene – nicht nur in der hiesigen Region – und ein im absolut positiven Sinne Fußball-Verrückter. Und er ist eben auch ein hervorragender Trainer, das hat er zum einen in seiner erfolgreichen Ära beim SSV Kästorf mit den nackten sportlichen Zahlen bewiesen. Zum anderen zeigt sich das aber auch immer und immer wieder, wenn man sich mit ehemaligen Schützlingen von ihm unterhält, die von dem akribischen Arbeiter Palanis schwärmen und voll des Lobes sind.

Na klar, Georgios Palanis ist als Trainer auch einer, an dem man sich als Außenstehender reiben kann, der polarisieren kann, weil er sich vehement für seine Mannschaft einsetzt und an der Seitenlinie am liebsten jeden Angriff mitlaufen würde, bis der Ball im Tor ist. So ist das aber eben, wenn man seinen Sport liebt und diesen voller Leidenschaft ausübt. Eine Leidenschaft, die er vorlebt und auf seine Mannschaften überträgt.

Kurzum: Der MTV hat es richtig gemacht, vor der Haustür zu suchen und eben nicht in die Ferne zu schweifen …