Gifhorn. Fußball: Tolles Zeichen in der Krise: Die Förderfreunde und Bezirksliga-Kicker der SV Gifhorn greifen ihren Vereinswirten unter die Arme.

In dieser schwierigen Zeit, in der viele Menschen, insbesondere Selbstständige, berufliche Ungewissheit, gar Existenzängste verspüren, hat uns nun ein wundervolles, nachahmenswertes Zeichen der Solidarität erreicht: Die Förderfreunde und die erste Herren-Fußballmannschaft der SV Gifhorn leisten Unterstützung vor Ort – sie helfen ihren Vereinswirten.

Die Sportgaststätte, die Nektarios Moutas gemeinsam mit seiner Frau Georgia Siasiou seit November 2015 führt, ist zurzeit geschlossen. Zwischen der ohnehin umsatzarmen Winterpause und der im Zuge der Corona-Krise vorübergehenden Schließung gab es kein einziges Heimspiel der Bezirksliga-Kicker, das ihm etwas mehr Einnahmen beschert hätte. „Ich gehe auch nicht davon aus, dass in dieser Saison noch mal gespielt wird“, sagt „Nekki“. Die Situation ist für Moutas, wie für viele andere Gastronomen auch, prekär. Umso mehr freute er sich nun über das Schreiben der Förderfreunde und der 1. Herren.

Zu Beginn dieser Saison waren die Förderfreunde 1. Herren gegründet worden, um dem Anstieg der sportlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Vereinswirte selbst gehören diesem Pool der Unterstützer an. Das hierüber akquirierte Geld wird bei der SVG sonst beispielsweise zur Erstattung von Fahrtkosten oder zur Ausstattung der Fußballer genutzt. Nun haben sich die Förderfreunde dazu entschlossen, Soforthilfe für einen aus ihrer Mitte zu leisten.

Die Beiträge der Förderkreis-Mitglieder „möchten wir nun nicht aussetzen, sondern im direkten Umfeld anbringen. Und dieses ,direkte Umfeld’ seid aus unserer Sicht natürlich Ihr“, richten sich die Absender direkt an Moutas und seine Familie und sagen ihnen damit ihre finanzielle Hilfe zu. Die Spieler und das Funktionsteam des Bezirksligisten werden ferner „einen Beitrag aus der Mannschaftskasse“ sowie weitere private Spenden zur Verfügung stellen. „Diesen Betrag werden wir euch dann kurzfristig zukommen lassen. Wir hoffen sehr, nach dem Corona-Wahnsinn unsere tolle Vereinsgaststätte samt immer fröhlichen Vereinswirten wie gewohnt nutzen zu können“, heißt es weiter in dem Schreiben.

„Meine Familie und ich sind zutiefst berührt von dieser Geste“, sagt Moutas und richtet seinen Dank an alle Unterstützer. „Es zeichnet die SV Gifhorn aus, dass ihr Slogan, ,eine starke Familie’, auf diese Weise gelebt wird. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir alle gesund bleiben. Und wenn das alles überstanden ist, können wir wieder zusammenkommen und in fröhlicher Runde ein Bierchen trinken“, blickt er voraus.