Göttingen. Im Abstiegskampf der Basketball-Bundesliga reist die BG Göttingen zum Tabellennachbarn Tigers Tübingen. Im Vorfeld gibt es zwei schlechte Nachrichten.

Im Kampf um den Ligaverbleib trifft die BG Göttingen an diesem Wochenende auf einen Tabellennachbarn. Die Tigers Tübingen belegen den 15. Tabellenplatz und haben einen Sieg, aber auch eine Niederlage mehr auf dem Konto als die Südniedersachsen. Das Team von BG-Headcoach Olivier Foucart tritt am Sonntag ab 15.30 Uhr zum Abschluss der BBL-Rückrunde beim Aufsteiger aus Baden-Württemberg in der Paul-Horn-Arena an. Im Vorfeld gibt es allerdings gleich zwei negative Nachrichten.

Sie wissen, dass sie fehlende Qualität durch Kampfgeist ausgleichen müssen.
Kenneth Desloovere - Assistenztrainer der BG Göttingen, über den Gegner Tigers Tübingen

So müssen die Göttinger voraussichtlich in den kommenden beiden BBL-Partien gegen Tübingen und die Rostock Seawolves auf Karlis Silins verzichten. Der Spielleiter der Basketball Bundesliga, Dirk Horstmann, hat den lettischen Center nach seiner Disqualifikation im vergangenen Spiel bei den EWE Baskets Oldenburg aufgrund einer groben Unsportlichkeit für zwei Spiele gesperrt und ihn mit einer Geldstrafe im unteren Bereich belegt.

Das sagt Karlis Silins zu seiner Sperre

Silins war am Samstag Mitte des letzten Viertels energisch zum Korb gezogen und hatte bei einer Ausholbewegung seinen Gegenspieler Norris Agbakoko mit dem Ellbogen unglücklich im Gesicht getroffen. „Ich habe versucht, den Ball zu schützen und wollte meinen Gegenspieler wegschieben. Dabei habe ich Norris unglücklich im Gesicht getroffen. Es war keine Absicht“, unterstrich der Lette in seiner Stellungnahme.

„Wir kennen Karlis sehr gut – er würde niemals seinen Gegenspieler absichtlich verletzen“, sagt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. „Er hat sich nach der Szene bei Norris erkundigt, wie es ihm geht, sich entschuldigt und keinerlei Aggressionen gezeigt. Wir prüfen, ob wir gegen die Entscheidung Einspruch einlegen.“

Kapitän Harper Kamp kann diese Saison nicht mehr spielen

Die Veilchen müssen zudem einen weiteren Rückschlag verkraften. Kapitän Harper Kamp wird aufgrund seiner Knieverletzung in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Zu dieser Einschätzung ist der medizinische Stab der Veilchen nach mehrfachen gründlichen Untersuchungen und Evaluationen gekommen. „Harper hat weiterhin Schmerzen in seinem Knie, sodass er das Aufbautraining nicht wie geplant fortsetzen kann“, erklärt BG-Headcoach Olivier Foucart. „Das ist in erste Linie sehr bedauerlich für Harper, aber natürlich fehlt er uns mit seiner Erfahrung sehr.“

Der deutsche Center hatte sich in der Playoff-Viertelfinalserie gegen den FC Bayern München im Mai vergangenen Jahres eine Innenbandverletzung im Knie zugezogen. Im August musste aufgrund anhaltender Schmerzen eine Arthroskopie vorgenommen werden. Es war vorgesehen, dass der 35-Jährige spätestens im November wieder einsatzbereit sein würde. Allerdings verlief der Heilungsprozess nicht wie erwartet. „Harper hat hart gearbeitet, weil er dem Team unbedingt helfen will. Umso mehr schmerzt sein langfristiger Ausfall“, so Meinertshagen.

David DeJulius gibt sein Debüt für die BG Göttingen

Die Göttinger werden somit in Tübingen mit Philipp Hartwich als einzigem echten Big Man antreten, Bodie Hume und Grant Anticevich werden aushelfen müssen - und das gegen ein Team, das „mit viel Herz spielt und immer alles auf dem Parkett lässt“, berichtet BG-Assistenztrainer Kenneth Desloovere. „Sie wissen, dass sie fehlende Qualität durch Kampfgeist ausgleichen müssen.“ Zum ersten Mal dabei sein wird andererseits der neue Aufbauspieler David DeJulius. „David hat sich im Training schon sehr gut präsentiert – das Tempo ist höher, der Ball wird mehr bewegt, und er kontrolliert das Team“, sagt Desloovere.

Die Tübinger waren von 2004 bis 2018 durchgängig in der ersten Liga vertreten. Nach dem Abstieg und fünf Jahren in der 2. Basketball-Bundesliga nahmen die Tübinger ihr Aufstiegsrecht im vergangenen Sommer wahr, nachdem sie ein Jahr zuvor aus wirtschaftlichen Gründen noch auf den Aufstieg verzichtet hatten. In Jhivvan Jackson steht der Liga-Topscorer in den Reihen der Tigers. Der puerto-ricanische Aufbauspieler mit panamaischem Pass erzielt im Schnitt 20,1 Punkte pro Partie und trifft rund 41 Prozent seiner Dreier-Versuche. „Wir müssen ihn von Beginn an attackieren und dürfen ihm kein Selbstvertrauen geben“, so Desloovere. „Sonst wird er aus allen Lagen treffen.“

Offensichtlich ist, dass die Göttinger weiterhin an der Verbesserung ihrer Defense arbeiten müssen. „Wir haben immer noch zu lange Phasen, in den wir nicht fokussiert sind und dann schnell hoch in Rückstand geraten. Gute Teams können so einen Vorsprung dann verwalten, sodass wir keine Chance mehr haben, das Spiel zu drehen“, sagt Desloovere. „In Oldenburg haben wir in der zweiten Hälfte besser verteidigt, aber unsere Transition nicht effizient genug genutzt.“

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