Hamburg. Die Global Champions Tour ist bislang eine Angelegenheit der deutschen Springreiter. In Hamburg gewinnt Christian Ahlmann den Großen Preis. Es ist der vierte deutsche Sieg im sechsten Springen.

Christian Ahlmann hat die deutsche Erfolgsserie in der diesjährigen Global Champions Tour mit einem eindrucksvollen Heimsieg beim Derby-Turnier in Hamburg fortgesetzt.

Der Springreiter aus Marl ließ der Konkurrenz im Stechen des mit 300.000 Euro dotierten Großen Preises auf Dominator keine Chance - und war restlos begeistert von seinem zwölf Jahre alten Hengst.

"Im Großen Preis ist er hammer gesprungen. Das sind die besonderen Pferde, die man braucht, um mal da oben zu stehen", sagte der 47-Jährige. "Er ist ein Traumpferd. Ich habe schon oft geniale Gefühle auf ihm gehabt. Das ist unser erster richtig großer Sieg."

Nach den Erfolgen von Ludger Beerbaum in Doha und Mexiko-Stadt und Katrin Eckermann in Miami sorgte Ahlmann für den vierten deutschen Sieg bei der diesjährigen Auflage der Millionenserie. Er übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung nach sechs von 15 Prüfungen.

Ahlmann und Dominator von Tag zu Tag besser

Dabei waren Ahlmann und Dominator nicht sonderlich gut ins Turnier in Hamburg-Klein Flottbek gestartet. Doch der Hengst zeigte sich von Tag zu Tag besser. Im Stechen war das Paar über acht Zehntelsekunden schneller als Europameister André Thieme aus Plau am See auf Chakaria und der Ire Michael Pender auf Calais, die gemeinsam Platz zwei belegten. Vierter wurde Mario Stevens aus Molbergen auf Starissa. Ahlmann erhielt für seinen Sieg 100.000 Euro, Thieme und Pender durften sich jeweils über 52.500 Euro freuen.

Insgesamt hatten fünf deutsche Reiter das Stechen erreicht, acht Duos waren insgesamt im Normalumlauf ohne Fehlerpunkte geblieben. Marcus Ehning aus Borken auf Stargold und Gerrit Nieberg aus Sendenhorst auf Blues d'Aveline wurden nach jeweils einem Abwurf im Stechen Fünfter und Sechster. "Das ist sehr erfreulich, dass fünf Deutsche dabei sind", hatte Bundestrainer Otto Becker schon vor dem Stechen gesagt.

Beerbaum unzufrieden

Weniger zufrieden war Altmeister Ludger Beerbaum. Der zweimalige Saisonsieger hatte in der Qualifikation zum Großen Preis mit seiner Stute Mila gepatzt und war bei der Entscheidung nicht dabei. "Ich habe einen schlechten Tag erwischt, mein Pferd ist super in Schuss", sagte der 58-Jährige im NDR. "Das ist bitter. Wir haben von vier Großen Preisen, bei denen wir gestartet sind, zwei gewonnen. Und ich hatte mir auch für Hamburg was vorgenommen."

Die meisten großen Stars der Global Champions Tour werden am Sonntag (14.00 Uhr) beim zweiten Höhepunkt des Turniers nicht dabei sein. Dann geht es bei der 91. Auflage des einzigartigen deutschen Derbys um das Blaue Band für den Sieger und 120.000 Euro.

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