Tokio. Nach zweimal Gold und einmal Silber in der Dressur winkt in der Vielseitigkeit weiteres Edelmetall. Nach der ersten von drei Teilprüfungen liegen das Team und ihr Star gut im Rennen.

Nach der Dressur von Michael Jung darf das deutsche Vielseitigkeits-Team bei den Olympischen Spielen in Tokio auf weitere Medaillen hoffen.

Vor dem Geländeritt am Sonntag verbesserte sich die Mannschaft dank Jung vom fünften auf den zweiten Platz. Zudem liegt der 39-Jährige im Einzel nach der ersten von drei Teilprüfungen auf Rang eins. In Rio hatte das Team Silber gewonnen und Jung Gold geholt.

Nach dem fehlerhaften Auftritt von Sandra Auffarth aus Ganderkesee mit Viamant am Freitag wurde Jung seiner Favoritenrolle gerecht und verbesserte das Teamergebnis. An seinem 39. Geburtstag lieferte der Reiter aus Horb mit Chipmunk eine makellose Dressur, für die er die beste Bewertung bekam. "Ich hatte das gehofft, aber dass er dann so etwas abliefert, das ist natürlich toll", lobte Bundestrainer Hans Melzer und bezeichnete den Ritt als "fehlerlos". Melzers Mannschaft liegt nun mit 80,4 Strafpunkten knapp hinter Großbritannien (78,3) und vor Neuseeland (86,4).

Im Einzel führen Jung und sein Wallach mit 21,1 Strafpunkten vor dem Briten Oliver Townend mit Ballaghmor Class (23,60) und dem Chinesen Alex Hua Tian mit Don Geniro (23,90). "Soweit perfekt", kommentierte der dreimalige Olympiasieger: "Ich bin richtig glücklich."

Vor dem Geländeritt am Sonntag will Jung die Strecke "noch ein-, zweimal abgehen" und dann "einen Plan machen". In guter Position für das Einzel liegt auch Julia Krajewski aus Warendorf, die mit Amande (25,20) Vierte ist. Ohne Chance auf eine Einzelmedaille liegt die frühere Doppel-Weltmeisterin Auffarth mit Viamant (34,1) auf Rang 37.

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