Braunschweig. Die Aufbau-Arbeiten sind in vollem Gange. Top-Reiter Said sagt Teilnahme ab.

Die Vorfreude auf den Start steigt bei den Machern des Braunschweig Classico. Und das internationale Top-Reitturnier, das vom 5. bis zum 8. März in der Volkswagen-Halle stattfindet, wirft bereits seine Schatten voraus.

Bereits seit Freitag sind unzählige Helfer mit den Aufbauarbeiten in der Arena und dem Harz-und-Heide-Gelände beschäftigt. Auf letzterem sind während des Turniers die Pferde und auch ein Teil der Reiter untergebracht – eine kleine Zeltstadt entsteht beziehungsweise ist bereits entstanden. Ein zweites Abreitezelt und die überdachten mobilen Stallungen für etwa 300 Pferde sind bereits aufgestellt und werden demnächst eingestreut.

Turnierchef Axel Milkau ist angesichts des reibungslosen Ablaufs zufrieden – insbesondere, weil die Aufbauzeit um zwei Tage verkürzt wurde. „Alle packen Tag und Nacht mit an, arbeiten quasi Just-in-time“, erklärt er. Das gesamte Gelände muss außerdem abgesperrt werden. Grund sind Doping-Richtlinien. Niemand darf nämlich einfach so in den Stallungen herumlaufen, ohne dass dies dokumentiert ist.

Auch der Reitboden in der Halle ist bereits eingebracht. 32 Sattelzüge mit je 27 Tonnen Sand rückten innerhalb eines Tages an. Eine logistische Meisterleistung. Sportlich hat Milkau allerdings einen Wermutstropfen zu verdauen. Der ägyptische Reiter Abdel Said, der zu den Top 50 der Weltrangliste gehört, hat seine Teilnahme am Classico kurzfristig abgesagt. Sein Pferd für die große Tour hat sich beim Transport mit dem Flugzeug verletzt, nur für die Youngster-Prüfungen nach Braunschweig zu kommen, lohne sich nicht für ihn, ließ er schweren Herzens übermitteln. „Ansonsten gibt es aber keine Absagen“, sagt Milkau. Bei ihm steigt bereits die Vorfreude. Die Stimmung sei gut, das Sportlerfeld befeuere die Hoffnungen, abermals tollen Reitsport zu sehen und auch das Zuschauerinteresse sei ungebrochen. Die Veranstalter hatten wegen des Corona-Virus und den gängigen Empfehlungen, Massenveranstaltungen zu meiden, mit einem Einbruch bei den Ticket-Verkäufen gerechnet – aber alles sei stabil geblieben. Und Milkau und sein Team haben bereits alle Vorkehrungen getroffen, damit sich die Besucher beim Classico sicher fühlen können. Die Ärzteteams und auch die Sanitäter in der Halle sind gebrieft für die neuen Gegebenheiten und werden dementsprechend ausgerüstet sein. Auf Grundlage eines Maßnahmenkatalogs des Deutschen Olympischen Sportbundes wurden außerdem weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

In der Volkswagen-Halle sind außerdem die sanitären Anlagen mit Hand-Desinfektionsspendern ausgestattet, und die Zuschauer sind angehalten, diese regelmäßig zu nutzen.

Eine Absage steht derzeit jedenfalls nicht im Raum. Und bestenfalls belasten die Unruhen um das Virus den Classico kaum. Mehreren Tagen Springsport der Extra-Klasse steht nämlich nichts mehr im Wege.