Basketball Löwen Braunschweig

Endlich: Basketball Löwen Braunschweig finden Hauptsponsor

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Löwen-Geschäftsführer Nils Mittmann (von links), Kapitän Robin Amaize und Christian Dahlheim, CEO von Volkswagen Financial Services, präsentieren das neue Trikot der Basketballer.

Löwen-Geschäftsführer Nils Mittmann (von links), Kapitän Robin Amaize und Christian Dahlheim, CEO von Volkswagen Financial Services, präsentieren das neue Trikot der Basketballer.

Foto: Bernward Comes / Braunschweiger Zeitung

Braunschweig.  VW Financial Services war schon früher Partner, ist nach der Übernahme der Löwen durch Dennis Schröder aber ausgestiegen. Nun folgt ein neuer Anlauf.

Die Erleichterung sprang Nils Mittmann förmlich aus dem Gesicht. „Vielleicht ist sie mir anzumerken“, sagte der Geschäftsführer der Basketball Löwen Braunschweig und grinste. Grund für die Ausgelassenheit: Die Bundesliga-Basketballer konnten die kräftezehrende, zähe Suche nach einem Hauptsponsor endlich beenden. Volkswagen Financial Services (VWFS) steigt als Partner ein. Und zwar mit sofortiger Wirkung.

Das Arrangement von Nils Mittmann und Co. zahlt sich aus

Künftig wird das Logo der Online-Gebrauchtwagen-Plattform „heycar“ die Brust der Löwen-Basketballer zieren. Die anderen Werbemittel – etwa für das Parkett in der VW-Halle – sind bereits bestellt. Die Zusammenarbeit soll sofort sichtbar gemacht werden. Für die Löwen ist das Engagement die Kirsche auf der Torte. Das Arrangement, das Mittmann und Co. in den vergangenen Jahren in die Sponsorenakquise gesteckt haben, zahlt sich langsam aus.

Erst im Sommer konnten Dermaroller, die Volksbank Brawo und Puma als Premiumpartner gewonnen werden. Nun ist auch das Thema Hauptsponsor beendet. Vorerst zumindest. Denn die Partnerschaft ist zunächst einmal nur bis zum Ende der laufenden Saison begrenzt. „Wir haben jetzt keinen längerfristigen Vertrag abgeschlossen, aber natürlich stünde ich nicht hier, wenn wir nicht davon ausgehen würden, dass das ein längerfristiges Engagement sein wird“, sagt Dr. Christian Dahlheim, CEO von VWFS, der auch einen Platz im Löwen-Aufsichtsrat einnehmen wird.

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Volkswagen Financial Services stieg aus, nachdem Dennis Schröder übernahm

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu diesem Zusammenschluss kommt. Die VWFS war schon früher Unterstützer des Braunschweiger Basketballs. Zuletzt in der Saison 2020/21 – ebenfalls als Hauptsponsor. Im Jahr 2020 hatte Dennis Schröder die Löwen als Alleingesellschafter übernommen. VW Financial Services und der jahrzehntelange Premiumpartner und Ex-Gesellschafter Öffentliche Versicherung Braunschweig hatten kurz darauf erklärt, ihre Verträge mit den Basketballern nicht verlängern zu wollen.

Schröder hielt den Klub zwei Jahre lang mit einer siebenstelligen Investition über Wasser. Nun aber entschied sich der NBA-Star, einen Teil seiner Anteile (die Oskar-Kämmer-Schule übernahm 15 Prozent) wieder abzugeben – und machte damit die Rückkehr der VWFS als Unterstützer möglich. Zwei Mal habe Dahlheim selbst mit Schröder gesprochen. „Es gab auch Gespräche über die zukünftige Ausrichtung. Es ist ja auch ganz normal, dass man sich als Hauptsponsor mit dem Hauptgesellschafter synchronisiert.“ Und die Ideen decken sich nun offenbar. Dahlheim: „Absolut. Da bin ich sehr zuversichtlich.“

Basketball Löwen Braunschweig wollen international spielen

In erster Linie nimmt Dahlheim damit Bezug auf das Konzept der Löwen, junge deutsche Spieler weiterentwickeln zu wollen. Und dafür braucht es natürlich Geld. Schließlich wollen die Braunschweiger Basketballer wachsen. Es soll in den internationalen Wettbewerb gehen – besser morgen als übermorgen. „Das ist für uns strategisch enorm wichtig. Wir brauchen mehr Spiele, um unsere Spieler weiterentwickeln zu können“, sagt Mittmann. Auch, um die Stützpfeiler des Teams halten zu können. Spieler vom Kaliber eines Robin Amaize etwa wollen sich auf europäischer Bühne beweisen. „Dass sich die Volkswagen Financial Services zu zu diesem Engagement verpflichten, sagt viel über unsere Organisation aus und dass wir gute Arbeit leisten. Das ist der Startpunkt für eine hoffentlich langjährige Zusammenarbeit“, wird Dennis Schröder in einer Klubmitteilung zitiert.

Wer die Geschichte kennt, kann Mittmanns Erleichterung gut nachfühlen. Schließlich stand schon im Vorjahr eine Partnerschaft mit einem Hauptsponsor kurz vor dem Abschluss. Sogar eine Absichtserklärung hatte es gegeben. Der Vertrag kam dann doch nicht zustande.

Bauen die Löwen jetzt noch am Kader?

In welchem finanziellen Rahmen sich das VWFS-Engagement bewegt, wollten Mittmann und Dahlheim nicht verraten. Für den Löwen-Geschäftsführer bedeutet es aber erst einmal Planungssicherheit. Für eine Weile zumindest. Mit Blick auf die Zukunft braucht es die aber auch langfristig. Nach der neuen Strategie der BBL muss sich das Budget der Klubs in den nächsten zehn Jahren von drei auf sechs Millionen Euro verdoppeln. Ein hartes Stück Arbeit, für das es noch weit mehr Unterstützer braucht. Aber „dafür haben wir jetzt einen Grundstein gelegt“, sagt Mittmann. Auch Schröder hofft auf eine „Signalwirkung für weitere Unternehmen“.

Kurzfristig gibt es dem Geschäftsführer etwas mehr Entscheidungsspielraum. Zum Beispiel, falls es doch noch einmal eine Veränderung am Kader brauchen wird. „Wir haben ein klares sportliches Konzept und nach diesem Konzept treffen wir Personalentscheidungen“, sagt Mittmann. Das Vertrauen in Trainer und Spieler sei groß. Das sportliche Geschehen beobachten die Entscheider aber dennoch ganz genau, „um dann Entscheidungen zu treffen, was gegebenenfalls Personalien angeht“. Denn noch läuft es in dieser Saison nicht so rund für die Löwen. Mit zwei Siegen aus sieben Spielen stehen sie am Rande der Abstiegszone. Und am Dienstag (19 Uhr, VW-Halle) wartet mit Alba Berlin schon der nächste Brocken.

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