Braunschweig. Auch wenn es etwas her ist: Zwei Pokal-Überraschungen hat unsere Region schon erlebt. Wir blicken auf besondere Spiele von Gifhorn bis Göttingen.

Exakt sieben Jahre ist es am heutigen Montag her, dass der VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund den DFB-Pokal geholt hat. Nach dem 3:1-Sieg in Berlin ging der Pott damit zum ersten Mal in unsere Region. Schon 2001 triumphierte der VfL in dem Wettbewerb über die Schwarz-Gelben – damals war es sogar die zweite Mannschaft, die gegen das Starensemble um Marcio Amoroso, Fredi Bobic und Tomas Rosicky mit 1:0 gewann.

Für die Champions-League-Teilnehmer war die Niederlage gegen den damaligen Viertligisten wohl ein Weckruf zur richtigen Zeit, denn in derselben Saison wurden sie Deutscher Meister. Für die Wolfsburg-Amateure war in der zweiten Pokalrunde Schluss – gegen Hannover 96 setzte es ein 0:4. Beim dritten Pokalauftritt 2002 gab es ein 1:3 gegen den 1. FC Köln. Wir blicken in dieser Übersicht – abseits der Ergebnisse der ersten Mannschaften von Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg während ihrer Amateurvergangenheit – auf weitere Teilnehmer zwischen Gifhorn und Göttingen und ihre größten Erfolge im DFB-Pokal.

Großer Jubel herrschte nach der DFB-Pokalsensation in Wolfsburg, als die VfL-Amateure gegen Borussa Dortmund gewannen
Großer Jubel herrschte nach der DFB-Pokalsensation in Wolfsburg, als die VfL-Amateure gegen Borussa Dortmund gewannen © LARS LANDMANN/DPA

Neben den Wölfen sorgte auch der 1. SC Göttingen 05 für eine faustdicke Pokalüberraschung. Der damalige Drittligist empfing 1983 Eintracht Frankfurt mit Trainer Branko Zebec und Spielern wie Thomas Berthold und Charly Körbel – und gewann gegen den Uefa-Pokalsieger von 1980 mit 4:2. Noch mehr los war in dem Göttinger Stadion nur noch im Jahr zuvor, als der Hamburger SV mit Manfred Kaltz, Horst Hrubesch und Trainer Ernst Happel im Pokal-Viertelfinale zu Gast war – und die Göttinger mit 4:2 ins Aus schossen, obwohl diese zwischenzeitlich 2:1 geführt hatten. 23.560 Zuschauer waren bei dem legendären Kick dabei, so viele wie bei keinem weiteren Fußball(pokal)spiel in Göttingen, von denen es noch ein paar mehr geben sollte.

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Salzgitter war gleich mit zwei Sportvereinen im DFB-Pokal vertreten

Der Hamburger SV ist auch Teil der Pokalgeschichte des SV Union Salzgitter, der 1975 in der zweiten Runde auf den Nordklub traf. Damals hatten die Salzgitteraner ebenso keine Chance, verloren mit 0:4. Bei der zweiten Teilnahme des SV Union im Pokal 1981 war ebenso in der zweiten Runde Schluss gegen die Amateurkicker von Holstein Kiel (2:3).

Die Sportfreunde Salzgitter schafften eine dreimalige Pokal-Teilnahme. 1976 gelangte ihnen der Sprung in Runde 2, wo sie gegen die Amateure des FC Bayern München verloren, 1975 war schon in Runde Eins gegen den SV Weiskirchen Schluss. 1962 nahm der Verein unter seinem früheren Namen „Sportfreunde Lebenstedt“ erstmals am DFB-Pokal teil (1:2 gegen Fortuna Düsseldorf).

Pokalluft durfte auch der MTV Gifhorn schnuppern. 1979 setzte es eine 1:4-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen, ein Jahr früher ein 0:3 gegen den FK Pirmasens.

Der SSV Vorsfelde qualifizierte sich zweimal für den DFB-Pokal

Die Amateure von Eintracht Braunschweig verloren 1979 und 1980 gleich in der ersten Runde gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) und Rot-Weiß Niebüll (3:2). Losglück hatte 2017 und 2019 Germania Halberstadt, jeweils Bundesligisten kamen in den Ostharz. 2017 war es der SC Freiburg (1:2), 2019 Union Berlin (0:6). In Top-Besetzung reiste 1995 der FC Schalke 04 zum Fünftligisten SSV Vorsfelde. Jiri Nemec, Olaf Thon, Youri Mulder und Co. siegten vor 8000 Zuschauern im Drömlingstadion mit 5:0, ein Jahr später verlor der SSV in Runde 1 mit 0:2 gegen den SV Meppen.

Mehrere Klubs aus der Region schafften die einmalige Teilnahme: Der TSV Helmstedt (1:5 im Jahr 1978 gegen den OSV Hannover), der Wernigeröder SV Rot-Weiß (0:4 im Jahr 1991 gegen den 1. FC Köln) und die Freien Turner Braunschweig (0:4 im Jahr 2014 gegen den 1. FC Köln).