Freiburg/Hamburg. Borussia Mönchengladbach verlor das Spiel beim SC Freiburg mit 0:1. Das Gegentor fiel nach einem Eingriff des Video-Schiedsrichters per Elfmeter.

Der SC Freiburg hat sich für seine Formstärke erneut mit wichtigen Punkten für den Klassenverbleib belohnt und auch Champions-League-Anwärter Borussia Mönchengladbach geschlagen. Nur 52 Stunden nach dem Kraftakt beim 4:3 gegen den 1. FC Köln gewann der SCF am Dienstagabend sein Heimspiel vor 23 800 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion verdient mit 1:0 (1:0). Nach einem Eingriff des Video-Schiedsrichters verwandelte Nils Petersen in der 20. Minute einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter.

Freiburg hatte noch zwei Latten-Treffer und hätte höher gewinnen müssen, blieb aber auch so im zehnten Heimspiel gegen die Borussia nacheinander ungeschlagen und kletterte zumindest bis Mittwoch auf Rang 13 der Fußball-Bundesliga. Mönchengladbach dagegen rutschte auf Platz sechs und muss gegen den Hamburger SV am Freitag auch auf Denis Zakaria verzichten, der die fünfte gelbe Karte sah.

Nach zuletzt zwei Partien ohne Sieg und dem verpassten Sprung auf Rang zwei Mönchengladbach gegen Freiburg sofort in die Offensive. Die Hoffnungen ruhten dabei auch auf Josip Drmic, der nach vielen Verletzungen erstmals in dieser Saison in der Startelf stand und Raffael eine Pause ermöglichte - allerdings glücklos blieb.

Nach einer Viertelstunde kamen die Freiburger zunehmend besser ins Spiel und erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. Vom großen Abstand in der Tabelle war nichts zu spüren, der zuvor bereits seit drei Spielen unbesiegte Club aus dem Tabellen-Keller war dem Europapokal-Anwärter ebenbürtig. Der Lohn: Die erste klare Gelegenheit. Doch Tim Kleindiensts schöner Schuss klatschte an die Latte (15.). Gladbachs Torwart Yann Sommer wäre chancenlos gewesen.

Das 1:0 besorgte dann Petersen - wie seine beiden letzten Treffer in den Schlussminuten gegen Köln erneut per Elfmeter. Der SC-Toptorjäger war zuvor von Jannik Vestergaard an der Hacke getroffen worden. Referee Deniz Aytekin ließ weiterlaufen, ehe Video-Schiedsrichter Patrick Ittrich nach mehr als einer Minute ein Signal gab und der SCF den gerechten Strafstoß doch noch zugesprochen bekam.

Sekunden nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit hätte er beinahe mit dem siebten Saisontreffer nachgelegt, sein Schuss krachte jedoch an die Latte. Weil Kleindienst in der nächsten Szene mit seinem Kopfball nur an der starken Reaktion von Sommer scheiterte und der Nationaltorwart aus der Schweiz auch gegen Janik Haberer parierte (53.) war die Führung der Gastgeber hoch verdient.

Gladbach dagegen wurde den eigenen Ansprüchen nicht gerecht und verlor viele Bälle weit vor dem letzten Drittel. Trainer Dieter Hecking reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Raffael und Michael Cuisance für Drmic und Thorgan Hazard, doch Freiburg blieb das klar bessere Team. Die Gastgeber vergaben weitere Möglichkeiten, Gladbach dagegen blieb auch nach der Einwechslung von Raul Bobadilla weitgehend ungefährlich und kassierte eine verdiente Niederlage.

Hamburger SV - Eintracht Frankfurt 1:2 - Frankfurt bestraft Hamburger Fehler

Der Hamburger SV kann gegen Eintracht Frankfurt einfach nicht mehr gewinnen. Nach dem 1:2 (1:2) am Dienstagabend rutscht der HSV wieder auf den Relegationsplatz, die Eintracht kratzt nach dem fünften Auswärtssieg plötzlich an den den Champions-League-Plätzen. Es war bereits die elfte Partie ohne Sieg hintereinander gegen den Bundesliga-Angstgegner. Zuletzt hatten die Hamburger im Januar 2011 gegen die Eintracht gewonnen, die nun mit 18 Punkten das beste Auswärtsteam der Liga ist und damit sogar die Bayern überflügelte.

Kyriakos Papadopoulos brachte die Gastgeber in der 9. Minute per Kopfball-Treffer in Führung, doch dann nutzten die auswärtsstarken Frankfurter gravierende Fehler in der HSV-Deckung rigoros aus. Marius Wolf (16.) und Mijat Gacinovic (24.) drehten innerhalb von nur acht Minuten die Partie.

Das Gastgeber-Team von Trainer Markus Gisdol startete nach drei Spielen ohne Gegentor selbstbewusst in die Partie und bestimmte in den ersten Minuten das Geschehen. Folgerichtig erzielte Kapitän Papadopoulos nach Ecke von Aaron Hunt mit einem Kopfballtreffer die verdienten Führung. Sieben seiner acht Bundesliga-Treffer hat der Grieche damit per Kopf erzielt.

Doch die Freude der nur 40 983 Zuschauer dauerte nicht lange. Zweimal bereitete US-Nationalspieler Timothy Chandler mit schönen Eingaben von der rechten Seite die Frankfurter Treffer vor. Wolf verwandelte seinen Pass, wobei Torhüter Christian Mathenia bei seinem haltbaren Schuss zum wiederholten Male gar nicht gut aussah. Nur acht Minuten später düpierte Gacinovic HSV-Abwehrspieler Gideon Jung und schoss zum 2:1 ein. Glück für die Hamburger, dass im Anschluss Luka Jovic (26.) und Ante Rebic (28./32.) weitere große Möglichkeiten der Gäste nicht schon in der ersten Hälfte zur Vorentscheidung nutzten.

Frankfurts Trainer Niko Kovac hatte sein Team gegenüber der Heim-Niederlage gegen die Bayern (0:1) gleich auf fünf Positionen verändert und unter anderen den Franzosen Sebastien Haller nach der Operation von vier Weisheitszähnen und Kevin-Price Boateng zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen lassen. Schon nach acht Minuten musste auch Abwehrchef David Abraham nach einem Zweikampf mit Filip Kostic vom Platz. Als erste Diagnose wurde eine Wadenverletzung diagnostiziert.

Doch die Rotation der Frankfurter bewährte sich, das Spiel der Gäste lief über weite Strecken der Partie flüssig, so dass der Sieg am Ende nicht unverdient war.

Zwar drängte der HSV nach der Pause auf den Ausgleich, doch der 17-jährige Jann-Fiete Arp scheiterte mit der größten Möglichkeit an Keeper Lukas Hradecky (50.). Und als Dennis Diekmeier wenig später in seinem 197. Bundesligaspiel zum ersten Mal einen Ball im Tor unterbrachte, entschied der Referee zurecht auf Abseits.

Damit ist das erklärte Ziel von HSV-Boss Heribert Bruchhagen, vor der Winterpause noch auf 18 Punkte zu kommen, vor der Freitagpartie in Mönchengladbach in ganz weite Ferne gerückt. (dpa)