Braunschweig. Der Braunschweiger Angriff wird verändert: Ihorst ist weg, auch Krüger wird gehen. Ujahs Zukunft ist noch offen. Jetzt kommt wohl ein Neuer.

Gerne hätten wir ein Foto des Eintracht-Neuzugangs gezeigt. Wie er nach einem Tor zum Jubeln abdreht oder per Kopf einen wichtigen Treffer erzielt. Aber: Levente Szabó ist für die Fotoagenturen offenbar noch ein Unbekannter, es existiert kein Spielfoto des 24 Jahre alten Ungarn. Das aber wird sich in der neuen Saison ändern. Denn Szabó schließt sich dem Braunschweiger Fußball-Zweitligisten an. Und von dem gibt es Fotos en masse.

Der unbekannte Ungar hat bei Eintracht einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet und wird von Sportdirektor Benjamin Kessel so beschrieben: „Levi wird uns eine physische Komponente als Zielspieler geben, die wir im Angriff unbedingt haben wollen.“ Mit 1,95 Metern Länge überragt er alle aktuell in Blau-Gelb spielenden Stürmer. Eintracht hatte Szabó schon seit Monaten auf dem Zettel, informierte sich zunächst per Video über dessen Spielweise, zu einem Spiel fuhren Braunschweigs Beobachter auch nach Ungarn.

Szabó hat einen interessanten Karriereweg vorzuweisen. Im Alter von 16 Jahren schloss er sich der Akademie des frisch gebackenen Europa-League-Siegers Atalanta Bergamo an, zwei Jahre später wechselte er innerhalb Italiens zu Genuas U19. Doch der Durchbruch in Süditalien gelang dem Mittelstürmer nicht. Trotz guter Statistiken: zehn Tore in 31 Spielen gelangen ihm in Genua, 13 Treffer in 23 Partien für Atalanta.

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Der Ungar kehrte im Alter von 20 Jahren in seine Heimat zurück, wurde von seinem Klub Fehérvár immer wieder verliehen. Fünf ungarische Klubs stehen bereits in seiner Vita, für alle schoss Szabó Tore. Für Diósgyőri erzielte die Sturmkante in der vergangenen Saison sieben Treffer (drei Vorlagen) in 28 Spielen. Zudem lief er 14 Mal für ungarischen Nachwuchs-Nationalteams auf. Jetzt endet seine Zeit in der Heimat. Klubs aus den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland sollen an dem Mittelstürmer interessiert gewesen sein, heißt es in ungarischen Medien. Die Eintracht hatte offenbar die besten Argumente.

Ihorst ist weg, auch Krüger wird gehen – Was passiert mit Ujah?

Im Braunschweiger Angriff wird es sicher einige Veränderungen geben. Der Abgang von Luc Ihorst ist bereits vermeldet. Dass Florian Krügers Leihe ohne Aktivierung der Kaufoption ausläuft, gilt ebenfalls als ausgemacht. Bleibt noch die unklare Lage bei Anthony Ujah. Nach unseren Informationen hat es noch kein finales Gespräch zwischen Klub und Spielerseite gegeben. Alles ist offen.

Die Braunschweiger müssen die Argumente abwägen. Einerseits war Ujah ein enorm wichtiges Element in der Eintracht-Kabine, das mit all seiner Erfahrung und Motivation entscheidend eingewirkt hat auf seine jüngeren Kollegen. Zudem ist er beliebt bei den Fans und strahlt noch immer Torgefahr aus.

Allerdings - und davor darf man die Augen nicht verschließen: Seit seinem Comeback nach schwerer Schulterverletzung ist Ujah noch längst nicht wieder der Alte. Ihm unterliefen in seinen Einsätzen nach der Winterpause teils Fehler, die man von ihm nicht kannte. Ob er im Alter von 33 Jahren nach zahlreichen schweren Verletzungen in seiner Karriere noch einmal die Kraft hat?

Eintracht muss abwägen, Ujah aber auch. Der Nigerianer dürfte nicht glücklich sein mit einer Nebenrolle. Ein neuer Vertrag in Braunschweig, wo er sich, heißt es aus Beraterkreisen, extrem wohlfühle, dürfte auch leistungsbezogener dotiert sein. Szabó, der neue Ungar, tritt in unmittelbare Konkurrenz mit Ujah. Die von Kessel benannte „physische Komponente als Zielspieler, die wir im Angriff unbedingt haben wollen“, besitzen nämlich beide. Ob Eintracht zwei Stürmerstellen mit diesem Profil durchbringen will? Der Klub muss abwägen. Gespräche mit der Ujah-Seite stehen zeitnah an.

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Gültige Stürmerverträge für die neue Saison haben Sidi Sané, Youssef Amyn, Johan Gómez und Rayan Philippe. Mit Eintrachts Toptorjäger wird über eine Verlängerung mit Gehaltsanpassung verhandelt werden.

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