Braunschweig. Eintrachts neuer Trainer spricht erstmals über den Wechsel, seine Vision, die Planungen – und seine Erinnerungen an Braunschweig.

Um 13 Uhr war es am Montag war es soweit. Da betrat Jens Härtel – flankiert von Sportchef Peter Vollmann und Pressesprecherin Denise Schäfer – zum ersten Mal den Presseraum im Bauch des Eintracht-Stadions als Trainer von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig. Exakt 24 Stunden, nachdem die Blau-Gelben die Verpflichtung des Fußballlehrers offiziell gemacht hatten, sprach Härtel über ...

… seine ersten Eindrücke vom Klub.

„Der erste Tag war sehr gut. Sportdirektor Benjamin Kessel hat mich über das Gelände, durch die Kabine und über die Trainingsplätze geführt und die Möglichkeiten gezeigt, die wir hier haben. Ich freue mich hier zu sein, weil Eintracht Braunschweig ein richtig cooler Verein ist, mit einer richtig großen Fanbase. Für Trainer macht es hier Spaß zu arbeiten.“

… seine Beweggründe für den Wechsel und den Umstand der zuletzt hohen Trainerfluktuation in Braunschweig.

„Man muss immer nach den Chancen greifen, die sich ergeben. Für mich ist das eine tolle Möglichkeit. Ich bin nach dem halben Jahr Pause auch gut erholt. Ich habe wieder richtig Lust, auf dem Trainingsplatz zu stehen und zu arbeiten. Ich freue mich, dass es jetzt relativ nahtlos weitergeht. Das ist meine Überzeugung: Ich will hier so lange bleiben, wie es geht. Und die Realität des Lebens wird dann zeigen, wie lange es wirklich geht.“

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So will Jens Härtel spielen lassen

… die ersten Dinge auf der To-Do-Liste.

„Erstmal geht es darum, Termine zu koordinieren, an der Kaderzusammenstellung zu arbeiten, zu sehen, wo es da noch offene Positionen gibt. Wie müssen und können wir die besetzen, was sind unsere Möglichkeiten? Wir müssen Vorbereitungstermine bestimmen: Wann spielen wir, haben wir ein Trainingslager oder haben wir kein Trainingslager? Es gibt eine Menge offene Fragen – auch den Staff betreffend. Dafür haben wir aber genügend Zeit und werden das in den nächsten Tagen bearbeiten.“

… den Fußball, den er mit der Eintracht spielen möchte.

„Da hat jeder Trainer seine Ideen, Wir wollen einen aktiven Fußball spielen, der auch vorsieht, dass wir mal ganz früh pressen, was aber wahrscheinlich nicht die ganze Zeit geht. Aber wir wollen auch mit Ball mutig spielen und aus guten Positionen in die Räume kommen, um Tore zu machen. Man muss den Fußball spielen, der zur Mannschaft passt.

Punkt 1 ist: Wir müssen und wollen erfolgreich sein – das steht über allem. Was ist mit dem Kader möglich, was hat er für Stärken? Mit einem guten Tempo hat das Team schon in der Vorsaison viele Situation kreiert. Es gilt, diese Stärke zu bewahren. Auf der anderen Seite müssen alle ein defensives Gewissen entwickeln, das sind zu viele Gegentore. Mit Ball und gegen den Ball: Wir müssen alles geschlossen als Mannschaft machen. Oft hat man es in Mannschaften, dass sich die Stürmer beschweren, dass sie keine Zuspiele bekommen. Die Verteidiger beschweren sich, dass die Stürmer nicht mitarbeiten. Das möchte ich absolut nicht. Ich möchte eine Mannschaft, die in beiden Richtungen zusammenarbeitet und auf dem Platz alles lässt. Und am Ende auch die Fans mitnimmt.“

Jens Härtel ist gekommen, um zu bleiben

… den Disziplin-Faible und die Klarheit, die ihm nachgesagt wird.

„Ich denke, das Disziplin auf dem Platz extrem wichtig ist. Ich habe meine Aufgabe, die muss ich erfüllen. Dann kommt das Fußballerische dazu. Wir haben Spieler, die auch besondere Gaben haben – die darf man auch nicht verhindern, da muss man auch Freiräume lassen. Ohne Disziplin wird es aber nicht funktionieren. Man muss das aber auch vorleben. Der Trainer ist das beste Beispiel. Dann müssen Regeln aufgestellt werden. Die sind extrem wichtig in einer Gruppe, die zusammenarbeitet in einem Verein, der viele Fans hat, die auch mitgenommen werden wollen und die auch sehen wollen, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die geschlossen alles für den Verein gibt.“

… seine Vision mit Eintracht Braunschweig.

„Wenn ich irgendwo unterschreibe, will ich dort so lange wie möglich bleiben. Dann lässt man sich komplett auf so einen Verein ein, bringt sich da ein und investiert viel. Da wünscht man sich dann nicht, dass das zu Ende geht. Das ist mein Ziel auch hier in Braunschweig, weil ich glaube, dass das ein toller Verein ist. Um Ziele zu formulieren, ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt, aber es steht über allem, dass der Verein in der Liga bleibt.“

Erinnerungen an Eintracht Braunschweig

… seine Erinnerungen als gegnerischer Spieler und Trainer der Eintracht.

„Als ich als Spieler erstmals hier war, sind die Erinnerungen mehr oder weniger weg. Aber als Trainer kann ich mich schon noch daran erinnern. Ich war Co-Trainer in Babelsberg in der Saison 2007/08, als Torsten Lieberknecht die Mannschaft übernommen, auf Platz 10 geführt und Eintracht sich dann für die eingleisige 3. Liga qualifiziert hat. Wir haben es mit Babelsberg nicht geschafft, sind dann später aufgestiegen. Wir waren dann in der Saison 2010/11 hier die ersten, die gegen Eintracht Braunschweig gespielt hat, nachdem sie bereits sicher in Liga 2 aufgestiegen war. Da hat man mal die Wucht und die Atmosphäre des Stadions gespürt. Ich hatte meinen ersten Auftritt mit Hansa Rostock hier, als die Lage schwierig war nach dem Abstieg. Wir haben hier verloren – was gut für Eintracht war (lacht). Und ich erinnere mich noch gut an das letzte Spiel in Rostock vor Corona. Da hatten wir noch einmal ein volles Stadion. Wir haben, glaube ich, 3:0 gewonnen. Es gibt schon viele Erinnerungen. Aber es war für mich als junger Trainer damals in Babelsberg schon bemerkenswert zu sehen, was hier für eine Wucht ist.“

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