Braunschweig. Es war ein emotionales Niedersachsen-Derby – das Eintracht Braunschweig verdient gewann. Es gab vie Pyrotechnik – und einen blau-gelben Helden.

Es gab viel Getöse um das Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 – wie immer. Es gab Provokationen. Teils sehr geschmacklose. Es gab eine beeindruckende Choreographie der blau-gelben Anhänger. Es gab reichlich Pyrotechnik. Es gab ein Tor – und es gab einen Derby-Helden. Mit 1:0 (0:0) gewann Eintracht gegen den Erzrivalen. Den Treffer erzielte einer, der gerade seinen Vertrag verlängert hat: Jannis Nikolaou. Der Mittelfeldspieler markierte in der Nachspielzeit das Tor des Tages.

Es war klar, dass irgendwann auch gezündelt werden würde – früher oder später. Beim Niedersachsen-Derby war es an diesem Sonntag früher. Schon kurz nach Anpfiff brannten die ersten Fackeln. In der 8. Minute flogen Feuerwerkskörper aus dem Gästeblock auf den Rasen und Qualm waberte durch das Eintracht-Stadion. Fast schien es so, als wären die Blau-Gelben davon aus dem Schlaf geweckt worden. Denn genau in diese Pyro-Aktion fiel die erste gute Möglichkeit für die Mannschaft von Trainer Michael Schiele. Immanuel Pherai hatte einen langen Ball auf Lion Lauberbach geschlagen, der an der Strafraumkante auf Robin Krauße ablegte – und der zog direkt ab. Allerdings zielte der Routinier etwas zu ungenau. Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler hatte kaum Mühe.

Anthony Ujah spektakulär

Das positive aus Eintracht-Sicht: Es war längst nicht die einzige Chance für die Löwen. Die dickste hatte Anthony Ujah. Der Stürmer war neben Saulo Decarli und Fabio Kaufmann einer der drei Neuen in der Anfangsformation. Und in der 36. Minute hätte Ujah beinahe eine Bewerbung für das Tor des Jahres abgeschickt. Der 32-Jährige nahm den Ball im gegnerische Sechzehner an, hielte den Ball in der Luft – und haute ihn per Fallrückzieher an den Außenpfosten. Kaufmann und Lauberbach hatten weitere Möglichkeiten. Das Gefährlichste, was 96 zu biete hatte, war ein Distanzschuss von Maximilian Beier (30.).

Die Derby-Stimmung war stets Begleiter eines unterhaltsamen Spiels. Laute Schlachtrufe, eine beeindruckende Choreographie der Eintracht-Anhänger – aber auch immer wieder Feuerwerk. Ständig krachte, knackte und qualmte es. Zwischendurch unterbrach Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie deshalb kurzzeitig – bereits zum zweiten Mal. Und Ujah glänzte nicht nur als omnipräsentes Element im Eintracht-Spiel, sondern auch als Aufräumer – als er eigenhändig eine Fackel vom Rasen des Eintracht-Stadions entfernte.

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Spielerisch lief es für die Blau-Gelben. Die Schockstarre der enttäuschenden 0:2-Pleite beim 1. FC Nürnberg in der Vorwoche hatten sie nach den besagten acht Minuten abgeschüttelt. Hannover hatte zwar mehr den Ball, Braunschweigs Verteidigung – Schiele hatte auf eine Viererkette umgestellt – ließ in der gefährlichen Zone aber nichts anbrennen. Und nach Ballgewinnen schaltete die Eintracht schnell um. Der Plan ging im ersten Durchgang auf. Ballbesitz allein schießt eben keine Tore. Ein Chancenplus aber auch nicht. Das hatten die Löwen vor der Pause klar auf ihrer Seite.

Und auch nach dem Seitenwechsel waren es die Braunschweiger, die am Drücker blieben. Anton Donkor und wieder Ujah fanden zu aussichtsreichen Abschlüssen. Einmal klärte ein Hannoveraner in höchster Not kurz vor der Torlinie vor Pherai. Nur: Es fehlten der Schiele-Elf die Tore.

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Jannis Nikolaou wird zum Derby-Held

Und dann schien bei den Braunschweigern ein wenig die Luft raus zu sein. Den Gästen gelang es nun, wieder etwas mehr Druck aufzubauen. Eintracht fehlte nun etwas die Entlastung – und der spielerische Funken. Aber nur kurzzeitig. In der 85. Minute schraubte sich Ujah wieder in die Luft, köpfte aber knapp über das Tor. Auch der Eingewechselte Manuel Wintzheimer vergab kurz vor dem Abpfiff noch eine gute Möglichkeit. Und dann gab es ihn doch noch, den Derby-Helden. In der Nachspielzeit schlug Pherai eine Ecke in den 96-Strafraum. Ujah köpfte, Jannis Nikolaou stocherte. Und dann war der Ball doch noch drin. 1:0 für die Eintracht – die einen hochemotionalen, aber verdienten Derby-Sieg feiern durfte.

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