Braunschweig. 1990 wurde der ehemalige Fußball-Held der DDR Coach beim Zweitligisten in Braunschweig. Doch viele Spieler zeigten wenig Respekt.

Leicht, findet Joachim Streich, haben es ihm die Westdeutschen damals nicht gemacht. „Es gab schon ein paar Vorurteile“, erinnert sich der heute 67-Jährige. Der häufigste, mit dem ihn seine Spieler konfrontierten, war: „Der kommt aus dem Osten, da trainieren sie doch wie die Verrückten“, erinnert sich Streich.

Vielleicht lag es auch an dieser Einstellung, dass Streichs Zeit als Trainer von Eintracht Braunschweig nicht gerade sehr ruhmreich war. In der DDR war der gebürtige Mecklenburger eine Legende gewesen. Oberliga-Rekordtorschütze mit 229 Toren, nach Dixie Dörner der Spieler mit den meisten A-Länderspielen (102), Rekordtorschütze der Nationalmannschaft mit 55 Treffern. Der Vollblutstürmer hatte bereits in seiner aktiven Karriere viel erreicht und auch als Trainer des 1. FC Magdeburg, für den er selber bereits auf Torejagd gegangen war, hatte er sich einen Namen gemacht. „In meiner letzten Saison haben wir uns als Dritter sogar nochmal für den Uefa-Cup qualifiziert“, betont Streich.