Braunschweig. Eintracht Braunschweig steht nach sechs Spielen auf dem letzten Platz in der 3. Liga. Es ist nicht verwunderlich, dass die Unruhe im Umfeld zunimmt.

Der Frust war groß und die Ansage der Fans entsprechend deutlich. „Außer Bussi könnt ihr alle gehen“, sangen die Anhänger von Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig am Samstag in Unterhaching, als ihre Mannschaft bereits nach gut einer Stunde mit 0:3 in Rückstand lag. Für Christian Skolik, genannt „Bussi“, der Eintracht seit 2001 als Zeugwart und Busfahrer dient, ist es ja vielleicht noch ganz schmeichelhaft, wenn er von den Fans als Einziger im blau-gelben Kosmos noch als vertrauenswürdig angesehen wird. Für Spieler und die anderen Verantwortlichen der Löwen sind diese Worte ihrer sonst so treuen Unterstützer aber ein ziemlicher Schlag ins Gesicht.

Nachdem das Braunschweiger Publikum in den ersten Wochen der Saison den Neuanfang nach dem Zweitliga-Abstieg noch sehr wohlwollend begleitet hatte, trat erst zu Hause gegen Fortuna Köln und nun auch in Unterhaching der Ärger der Fans offen zu Tage. Gegen Köln hatten viele Anhänger den Rausschmiss des Sportlichen Leiters Marc Arnold gefordert, und ihn dann nur wenige Tage später auch bekommen, selbst wenn Eintrachts Aufsichtsrats-Vize Christian Krentel den Eindruck erwecken wollte, dass das Ende der zehnjährigen Zusammenarbeit mit Arnold recht harmonisch verlaufen wäre. In Unterhaching war nun die Vereinsführung Zielscheibe für die Wut der Anhänger. „Vorstand raus“, klang es aus der Gästekurve, die mit etwa 500 Braunschweigern angesichts der ernüchternden Situation und der langen Anreise noch beachtlich gefüllt war. Auch eine Klobürste warfen die Fans aufs Spielfeld. Diese Aktion wurde von dem Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks dann gleich als passendes Symbolbild für den Absturz auf den letzten Tabellenplatz gewertet.