Wolfsburg. Beim 0:6 überragt Torhüter Jerry Kuhn, dem kurz vor dem Ende allerdings die Sicherungen durchbrennen.

. Siebtes Auswärtsspiel, siebtes Mal sieglos – was für eine krachende Pleite war das? Die Grizzlys haben am Sonntagabend mit 0:6 (0:2, 0:0, 0:4) bei den Augsburg Panthern verloren. Der Wolfsburger Eishockey-Erstligist steckt damit weiterhin tief im Liga-Keller, bleibt Vorletzter. Lange hielten die Grizzlys mit, vor allem dank Torhüter Jerry Kuhn, doch dann brachen am Ende alle emotionalen Dämme. Wegen Undiszipliniertheiten kassierte das Team von Trainer Pekka Tirkkonen in den letzten neun Minuten noch vier Treffer. Bitter, bitter.

Die Partie am Freitagabend gegen Nürnberg, die erst in der Verlängerung verloren ging, hatte für Zuversicht gesorgt. Mit Mut und Überzeugung waren die Grizzlys da aufgetreten, hatten aber nicht die fette Beute abgegriffen, sondern nur den einen Zähler. Augsburg wollte am späten Sonntagnachmittag offenbar sofort die Wolfsburger Unsicherheit nutzen und drückte vom Start weg aufs Tempo. 68 Sekunden waren gespielt, da klingelte es zum ersten Mal. Matthew White tanzte durchs Drittel der Grizzlys, wackelte noch Jeff Likens aus und brachte seine Mannschaft, die bis gestern noch kein einziges Heimspiel gewonnen hatte, in Führung. Keine sieben Minuten später erhöhten die Panther. Simon Sezemsky schlenzte den Puck über Kuhns Fanghand ins Netz: das 2:0 – und Tirkkonen nahm die frühe Auszeit, versuchte mit einer Wutrede, sein Team wachzurütteln. Die gute Nachricht: Sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Jeremy Dehner meldete die Grizzlys mit seinem Versuch im Spiel an (10.), dann schlug Olivier Roys große Stunde. Der Augsburger Keeper lag vor seinem leere Gehäuse, wo Spencer Machacek zum Schuss ansetzte. Das 1:2? Nein. Roy warf sich in den Versuch und klärte ihn mit der Kelle. Wahnsinn, dass der nicht reinging. Aber es war ein Zeichen: Die Grizzlys waren da, versäumten es aber in den folgenden beiden Überzahlsituationen, den Anschluss herzustellen. Das Powerplay bleibt die Problemdisziplin der Wolfsburger.