Wolfsburg. Der Pole verletzt sich im Training ohne Fremdeinwirkung. Glasner bleiben mit Weghorst und Ginczek noch zwei Stürmer für den Rest der Saison.
Wenn sich die Mitspieler verschreckt mit den Händen vor den Augen abwenden, dann ist meist eine schwere Verletzung passiert. Beim VfL Wolfsburg erwischte es am Mittwochvormittag Bartosz Bialek.
Ohne Fremdeinwirkung
Der 19 Jahre alte Angreifer aus Polen war ohne Fremdeinwirkung mit dem linken Bein im Rasen hängengeblieben und umgeknickt. Bialek blieb auf dem Rasen liegen, schrie laut auf und hielt sich sein linkes Knie. Die Reaktionen seiner verschreckten Mitspieler ließen da bereits erahnen, dass sich der Stürmer schwerer verletzt haben muss.
VfL bestätigt nach Untersuchungen
Nach weiteren Untersuchungen gab der Bundesligist am Nachmittag die Diagnose heraus: Bialek hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und wird dem VfL lange Zeit fehlen.
Saison beendet mit zwei Toren
Bialeks Premierensaison ist damit abrupt beendet. In der wusste er aber durchaus zu überzeugen. Mit seiner Wucht und Dynamik war er als Einwechselspieler oft noch ein Faktor in der Wolfsburger Offensive. Zwei Tore erzielte der 1,91 Meter lange Pole: eines beim 5:3 gegen Werder Bremen und eines beim 2:0 gegen Mainz – beide Treffer stammen noch aus der Hinrunde. In der zweiten Saisonhälfte glückte Bialek kein Torerfolg.
5 Millionen Euro Ablöse
Er war im Sommer für rund fünf Millionen Euro aus der Ekstraklasa in die VW-Stadt gekommen. In seiner Heimat hatte er für Zaglebie Lubin neun Tore in 20 Erstliga-Spielen erzielt, was ihn auf die Wunschlisten internationaler Spitzenklubs beförderte. Die Wolfsburger bekamen schließlich den Zuschlag, da sie sich schon sehr früh um Bialek bemüht hatten. Jetzt muss der 19-Jährige eine Zwangspause einlegen.
Für die restlichen drei Spiele hat VfL-Trainer Oliver Glasner nach der Verletzung des 19-Jährigen nur noch zwei echte Spitzen im Aufgebot: Wout Weghorst und Daniel Ginczek.
Beto aus Portugal auf dem Zettel
Für die neue Saison suchen die Wolfsburger ohnehin nach einem neuen Stürmer. Beto von Portimonense soll einer von mehreren Kandidaten sein. Der 23 Jahre alte Portugiese hat in dieser Saison elf Tore in 25 Spielen für den aktuellen Elften der Liga NOS erzielt. Seine Ausstiegsklausel soll bei 40 Millionen Euro liegen. Eine Summe, die der VfL sicherlich nicht investieren und daher auf ein finanzielles Entgegenkommen mit den Portugiesen hinarbeiten würde.
Wenn sie sich für Beto entscheiden, würden die Wolfsburger die Ablöseverhandlungen mit einem alten Wolfsburger Bekannten führen. Manager bei Portimonense ist Robson Ponte (44), der zwischen 2001 und 2003 im VfL-Trikot (69 Spiele, 14 Tore) aktiv war. Ob das bei möglichen Verhandlungen hilft?