Braunschweig. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig hat Offensivspieler Merveille Biankadi vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim verpflichtet.

Eintracht Braunschweig hat den zweiten Wintertransfer perfekt gemacht. Merveille Biankadi kommt vom Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim zum Tabellenvierten der 3. Liga. Der 24 Jahre alte Offensivspieler wird zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen. Am Donnerstagmittag war Biankadi mit seinem Berater Berthold Nickl nach Braunschweig gekommen, um letzte Gespräche zu führen und die Verträge zu unterschreiben. Am frühen Abend wurde dann Vollzug gemeldet.

Der in der Jugend von Bayern München und dem FC Augsburg ausgebildete Biankadi ist nach Marvin Pourié der zweite Neuzugang, den Eintracht vor der Ligafortsetzung an diesem Sonntag beim TSV 1860 München (13 Uhr) präsentierte. Der Regionalligist SV Elversberg (2015 bis 2017) sowie die Drittligisten Rot-Weiß Erfurt (2017/18) und Hansa Rostock (2019/20) hießen die sportlichen Stationen, bevor Biankadi vor einem guten halben Jahr dem Ruf der Heidenheimer folgte.

„Merveille ist ein Unterschiedsspieler. Das hat er vor allem in seiner Rostocker Zeit bewiesen. Mit ihm konnten wir einen weiteren Offensivakteur nach Braunschweig holen, der in der 3. Liga bereits sehr erfolgreich gespielt hat, und so auf dieser Position die Qualität noch einmal erhöhen“, sagt Eintrachts Sportdirektor Peter Vollmann, der den Werdegang des Deutsch-Kongolesen seit längerem verfolgt.

Er hatte über seine guten Verbindungen zu Holger Sanwald, dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Heidenheim, den Transfer eingefädelt. „Man muss auch einmal eine Idee verfolgen, die andere vielleicht nicht haben“, sagt Vollmann zu dem Transfer-Coup. Bereits Anfang des Jahres hatte Eintracht nach Informationen unserer Redaktion erste Gespräche mit dem Zweitligisten geführt.

Allerdings hatte Vollmann immer darauf hingewiesen, dass bei den Transfers viel Geduld nötig sei. Diese scheint sich nun ausgezahlt zu haben.

Bei den Baden-Württembergern war Biankadi in der Hinrunde in sechs Partien zum Einsatz gekommen. Rund 750.000 Euro sollen sich die Heidenheimer den Transfer im Sommer 2019 kosten lassen haben, nachdem der Offensivmann in der Spielzeit zuvor in Rostock mit zehn Toren und fünf Vorlagen in 37 Ligaspielen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der Zweitligist stattete Biankadi daraufhin im vergangenen Sommer mit einem Vier-Jahresvertrag aus.

Nun soll der 24-Jährige in Braunschweig Spielpraxis sammeln. Daraus könne am Ende für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation entstehen, betont Vollmann. Bei den Heidenheimer waren Biankadis Einsatzchancen gesunken, nachdem dort Tobias Mohr von der Spielvereinigung Greuther Fürth angeheuert hatte.

„Der Wechsel zur Eintracht ist für mich eine tolle sportliche Chance bei einem sehr ambitionierten Verein. Ich möchte wieder regelmäßiger auf dem Platz stehen und freue mich auf die neue Aufgabe“, wird der Neuzugang in eine Pressemitteilung von Eintracht zitiert. Der 1,84-Meter-Mann wird bei den Braunschweigern mit der Rückennummer 20 auflaufen.

Biankadi hatte sich mit Heidenheim bis zum Beginn dieser Woche im Trainingslager im spanischen Algorfa auf die Saison vorbereitet. Dabei hatte er in zwei Testspielen gegen den Schweizer Erstligisten FC Lugano (4:2) und Chinas Vizemeister Beijing Guoan (5:2) jeweils 45 Minuten absolviert. „Er kommt topfit zu uns“, betont Vollmann.

Die Aussichten, dass Marvin Pourié und Merveille Biankadi bereits in München zum Eintracht-Aufgebot gehören, sind groß. Schließlich hatten Trainer Marco Antwerpen und Vollmann immer betont, bei der Suche nach Neuzugängen nur nach Spielern Ausschau zu halten, die Startelf-Qualitäten haben.