Braunschweig. Im ersten Training bei Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig erzielte Marvin Pourié, Neuzugang aus Karlsruhe, das erste Tor des Tages.

So wünscht sich ein Fußball-Profi den Trainingseinstand bei seinem neuen Klub. Marvin Pourié stand am Mittwochvormittag bei nasskaltem Wetter erstmals mit seinen neuen Mitspielern von Drittligist Eintracht Braunschweig auf dem Übungsplatz und im Trainingsspiel auf halbem Feld Sechs-gegen-Sechs zeigte der 29 Jahre alte Stürmer gleich einmal, was er kann. Er schoss das erste Tor des Tages.

„Ich wollte zu einer spielerisch guten Mannschaft“, begründet er seinen Wechsel vom Zweitligisten Karlsruher SC zu Eintracht. Der Vertrag über das Leihgeschäft war tags zuvor am späten Nachmittag endgültig geschlossen worden. Pourié bleibt zunächst bis zum Saisonende, danach besitzt Eintracht eine Kaufoption. Beim Karlsruher SC habe „die Chemie nicht mehr gestimmt“ zwischen Trainer Alois Schwarz und dem Torjäger. Deshalb, so der Torschützenkönig der Drittligasaison 2018/19 habe er seinen Wechselwunsch formuliert.

Ihm hätten auch Angebote aus der 2. Bundesliga vorgelegen, aber der KSC habe ihn nicht zu einem Ligakonkurrenten ziehen lassen wollen, erzählt Pourié nach seinem ersten Training in Braunschweig. „Der Tag gestern war lang. Ich bin früh nach Braunschweig gefahren. Mit dem Auto, weil ich mobil sein wollte“, schildert er. Die abschließenden Verhandlungen zwischen Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann und den KSC-Verantwortlichen zogen sich dann hin. Auch weil der Zweitligist am Nachmittag ein Testspiel gegen den Drittligisten FC Ingolstadt (4:0) bestritt und Sportdirektor Oliver Kreuzer aus diesem Grunde nicht erreichbar war. Erst nach 18 Uhr wurde von Eintracht dann Vollzug gemeldet.

„Ich bin glücklich hier zu sein. Schön, dass es geklappt hat“, sagte Pourié. An seinen Auftritt mit dem KSC im Eintracht-Stadion Ende Juli 2018 an einem Freitagabend kann sich der Angreifer noch gut erinnern. „Es war das Saisoneröffnungsspiel der dritten Liga. Das Spiel endete 1:1 und beide Mannschaften waren mit dem Punkt zufrieden“, schildert er. Es war schließlich die Partie zwischen Zweitliga-Absteiger (Eintracht) und dem Verlierer der Relegation um einen Zweitligaplatz (KSC). Und Pourié hatte kurz vor Schluss die Chance zum Siegtor, lief allein auf Schlussmann Marcel Engelhardt zu und dieser gewann das Duell. 20.000 Fans verfolgten die Begegnung und der Neuzugang weiß seither über die Atmosphäre im Eintracht-Stadion: „Hier brennt der Baum.“ Hätte ihm jemand vor eineinhalb Jahren prophezeit, das er einmal in Braunschweig spielen würde, Pourié hätte ihn wohl für „verrückt erklärt“.

„Ich will jetzt schnell die neuen Mitspieler kennen lernen“, erklärt er. Der erste Eindruck aus dem Training war schon einmal positiv. „Es ist eine Qualitätsmannschaft“, sagt Pourié. Und in der der möchte er seinen Teil beitragen, die Ziele zu erreichen. „Ich habe ein sehr gutes Trainingslager mit dem KSC in Estepona hinter mir. Ich bin in Top-Verfassung“, sagt er selbstbewusst. Kostproben seines Leistungsvermögens gab es bereits beim ersten Auftritt. Und Trainer Marco Antwerpen nahm den Neuzugang dann in den Arm. „Wir haben ein bisschen geschwätzt“, erzählt Pourié. Schließlich sei sein Geburtsort Werne nicht einmal 30 Kilometer von Unna entfernt, Von dort kommt Antwerpen, sozusagen aus der Nachbarschaft.