Braunschweig. Vier ehemalige Eintracht-Fußballer, die auch mit dem neuen Trainer zusammenspielten, sprechen vor dessen Premiere.

Heute gibt Marco Antwerpen sein Debüt als Trainer von Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig. Bislang hatte der 48-Jährige die Blau-Gelben und das Eintracht-Stadion nur als Gegner erlebt – sowohl als Spieler als auch als Trainer. Nun freut sich der Nachfolger von Christian Flüthmann darauf, endlich einmal die Braunschweiger Fans im Rücken und nicht gegen sich zu haben.

Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Antwerpen hatte im Laufe seiner Karriere weit mehr Berührungspunkte mit den Löwen, spielte unter anderem mit zahlreichen Ex-Spielern, darunter viele Publikumslieblinge, für andere Vereine wie Fortuna Köln, den FC Gütersloh und den SC Preußen Münster. Vor dem Spiel gegen den Chemnitzer FC (14 Uhr) berichten vier Weggefährten vom Spieler Antwerpen und was sie ihm als Coach der Eintracht zutrauen.

Torsten Stuckmann im Jahr 2003
Torsten Stuckmann im Jahr 2003 © Taylor, David

Thorsten Stuckmann (125 Spiele für Eintracht von 2003 bis 2007; 44 Spiele mit Antwerpen für Preußen Münster von 2001 bis 2003):

„Ich glaube, dass es passen könnte zwischen Eintracht und Marco Antwerpen“, sagt der ehemalige Eintracht-Torhüter. Das, was Antwerpen als Spieler verkörperte, verkörpere er nun auch als Trainer, ist sich der 38-Jährige sicher, der den Weg des 48-Jährigen auch bei ihrem gemeinsamen Ex-Verein Preußen Münster verfolgte. Antwerpen sei damals schon sehr ehrgeizig gewesen, war aber gleichzeitig ein extrem angenehmer Mitspieler. Stuckmann, der seine Profikarriere im Sommer wegen eines Bizepsrisses beenden musste, wünscht dem neuen Coach der Löwen alles Gute. „Ich weiß sehr gut, wie groß die Erwartungshaltung in Braunschweig ist.“

Tibor Nadj im Jahr 2001
Tibor Nadj im Jahr 2001 © Flentje, Rudolf

Tibor Nadj (44 Spiele für Eintracht von 2001 bis 2003; 59 Spiele mit Antwerpen für Fortuna Köln 2000/01 und FC Gütersloh 2005/06:

„Damals hätte ich nicht unbedingt gedacht, dass er mal Trainer wird,“ sagt der heute 45-Jährige über den einstigen Stürmer. „Er hat als Spieler jedenfalls noch nicht gedacht wie ein Trainer. Solche Typen gibt es ja auch.“ Aber der Aufsteiger aus dem Jahr 2002 erinnert sich auch an einen Charakterzug Antwerpens: „Er war immer geradeheraus und hatte eine klare Ansprache.“ Und dass mit Peter Vollmann ein Sportdirektor da ist, der den Trainer kenne, sei sicher kein Nachteil, sagt der in Hamburg lebende Nadj, der nur noch mit dem Fußball in Berührung kommt, wenn er seinen Söhnen bei ihren Spielen zuschaut.

Jan Schanda im Jahr 2010
Jan Schanda im Jahr 2010 © Flentje, Rudolf

Jan Schanda (108 Spiele für Eintrach von 2001 bis 2003 und 2008 bis 2010; 34 Spiele mit Marco Antwerpen für Fortuna Köln 2000/01):

„Wenn Ante das rüberbringt, was er als Spieler ausgestrahlt hat, ist er in Braunschweig genau der Richtige“, glaubt der heute 42-Jährige. Antwerpen sei einer gewesen, der nie aufgegeben hat, einer, der immer dorthin ging, wo es weh tat, erinnert sich der frühere Innenverteidiger, der hofft, dass sein ehemaliger Mitspieler Eintracht die Lockerheit zurückbringt. „Er war früher schon immer für ein Späßchen gut“, sagt Schanda, der heute in der Nähe von Wolfsburg zu Hause ist. Er ist sich sicher: „Eintracht kann bis zur Winterpause eine überragende Ausgangsposition für den Rest der Saison schaffen.“ Mit Antwerpen, dem er einen guten Start wünscht – und der laut Schanda mit seinem Einsatz und Willen das verkörpere, was die Eintracht-Fans sehen wollen.

Torsten Sümnich im Jahr 2004
Torsten Sümnich im Jahr 2004 © Taylor, David

Torsten Sümnich (76 Spiele für Eintracht von 2001 bis 2007; 30 Spiele mit Antwerpen für Fortuna Köln 2000/01):

„Marco war immer sehr ehrgeizig. Er wollte immer gewinnen und war auch schon mal sauer, wenn er den Ball vorne nicht bekommen hat“, erinnert sich der heute 46-Jährige. Aber Antwerpen sei ein pflichtbewusster Typ gewesen. „Und ich kann mir vorstellen, dass er sich das als Trainer beibehalten hat. Charakterzüge im Sport bleiben oft erhalten – und Marcos können Eintracht in dieser Situation nur gut tun. Zumal er auch einer ist, der wusste, wann ein Spaß angebracht war“, sagt der Inhaber einer Fußballschule, der Eintracht weiter die Daumen drückt.