Braunschweig. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig geht mit neuem Trainer in den Schlussspurt mit vier Heimspielen und einem auswärts bis zur Winterpause.

Nach nur zwei Tagen im Amt als Trainer von Eintracht Braunschweig sei es zu früh eine Aussage über die Arbeit von Trainer Marco Antwerpen zu treffen. Das sagt Peter Vollmann, Sportdirektor des Fußball-Drittligisten. Nur so viel: „Es wird sehr praxisnah trainiert“, hat er registriert.

„Das Spiel am Samstag wird zeigen, ob man andere Inhalte feststellen kann und ob die Spieler schon das umsetzen, was der Trainer will“, erklärt Vollmann. Dann ist der Chemnitzer FC zu Gast im Eintracht-Stadion (14 Uhr). Die Partie gegen den Aufsteiger, der auf Rang 17 der Tabelle steht, ist der Auftakt für den Schlussspurt vor der Winterpause mit noch fünf Runden. Und Eintracht hat es vermeintlich gut getroffen im Spielplan. Viermal kann das Team vor den heimischen Fans antreten: Gegen Chemnitz, Zwickau, Meppen und im ersten Spiel der Rückserie gegen Magdeburg. Nur einmal – bei Aufsteiger Waldhof Mannheim – muss Marco Antwerpen mit seiner Mannschaft auswärts ran. Danach so Vollmann sei die Zeit gekommen, zu bilanzieren.

Dass die Zuschauer beim Training den Eindruck gewinnen, dass mehr Bewegung im Spiel ist, die Spieler augenscheinlich mehr Einsatz zeigen als zuvor, sei nach einem Trainerwechsel normal, betont der Sportdirektor. Schließlich müssten sich die Spieler zeigen und die, die sich zuletzt weniger Chancen auf Einsatzzeiten ausrechneten, wollen sich in das Blickfeld schieben.

„Aber natürlich hoffen wir auf einen positiven Effekt durch den Wechsel“, erklärt Vollmann, weist im gleichen Atemzug aber auch darauf hin, dass sich die Verantwortlichen eines gewissen Risikos bewusst sind. Verbesserungsbedürftig ist nach nur zwei Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen in jedem Fall die Heimbilanz der Braunschweiger. Nur Kaiserslautern, Jena und Großaspach holten bisher auf eigenem Platz weniger Punkte als Eintracht.

Ein Selbstläufer wird die Partie gegen Chemnitz keinesfalls. Die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner, der die Mannschaft erst im September nach dem neunten Spieltag von Interimscoach Sreto Ristic übernommen hatte, nachdem bei den Sachsen zuvor bereits David Bergener hatte gehen müssen, ist seit fünf Begegnungen unbezwungen.

Gegen Tabellenführer MSV Duisburg (3:1) sowie beim 1:1 beim Zweitplatzierten FC Ingolstadt zeigte der Chemnitzer FC, dass er unter der Regie Glöckners viel Selbstvertrauen getankt hat.

In der Länderspielpause schlugen die Sachsen eine B-Elf von Zweitligist Dynamo Dresden 2:0 und setzten sich im Landespokal im Achtelfinale beim Siebtligisten FSV Krostitz mühelos mit 4:0 durch. Die Stammkräfte Tobias Müller, Paul Milde, Rafael Garcia, Kapitän Niklas Hoheneder und der österreichische Torjäger Philipp Hosiner sowie die leicht angeschlagenen Taris Bonga und Sören Reddemann wurden im Pokal geschont.

Der Chemnitzer Traditionsklub hat zuletzt turbulente Monate erlebt. Nach Bergener verließ auch Geschäftsführer Thomas Sobotzik die „Himmelblauen“. Bereits im Juni 2018 war ein Insolvenzverfahren gegen den FC eröffnet worden. Daraufhin wurde im Oktober 2018 der Spielbetrieb der damaligen Regionalligamannschaft in eine GmbH übertragen.

Es folgte im März der Skandal um die Trauerbekundungen im Stadion für einen früheren Neonazi vor einem Punktspiel, in dessen Folge Profi Daniel Frahn im August entlassen wurde.

Seit Mai 2019 wird der Verein von einem Notvorstand geführt, nachdem er zuvor nach Rücktritten nicht mehr handlungsfähig war. Trotz allem bekam Chemnitz vom DFB die Lizenz für die 3. Liga und kämpft nun sportlich um den Klassenerhalt.