Braunschweig. Bei Fußball-Drittligisten Eintracht Braunschweig gibt es Social-Media-Dauernutzer und -Verweigerer. Selbst Trainer Christian Flüthmann ist dabei

Nicht erst seitdem der ehemalige Bayern-München-Profi Franck Ribery ein Foto von sich in die Welt hinausblies, auf dem er ein mit Blattgold überzogenes Steak verspeiste, wird jeder Wimpernschlag eines Profifußballers in den Sozialen Netzwerken genauestens beäugt. Erst kürzlich brandete eine Welle der Empörung um türkische Kicker auf, die sich mittels Torjubel und anschließendem Beitrag bei Instagram mit dem Militär solidarisierten.

Dass dann auch noch die deutschen Nationalspieler Emre Can und Ilkay Gündogan die Postings mit einem „Gefällt mir“ versahen, befeuerte die Diskussion noch – ebenso wie das Nachahmen der Jubel-Aktion in den Niederungen des deutschen Amateurfußballs.

Kabinenfotos, Highlight-Videos und private Momente – die Eintracht-Spieler sind ganz unterschiedlich in den sozialen Netzwerken aktiv.
Kabinenfotos, Highlight-Videos und private Momente – die Eintracht-Spieler sind ganz unterschiedlich in den sozialen Netzwerken aktiv. © Jürgen Runo

Bei Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig erlebte man diese Debatte eher am Rande, schließlich gibt es im Profikader in dieser Saison keinen Spieler, der aufgrund seiner Wurzeln überhaupt in eine solche Situation geraten könnte. Dennoch ist das Verhalten der Spieler und Offiziellen bei Instagram, Facebook und Co. ein Thema bei den Löwen. „Wir schulen unsere Spieler und Offiziellen regelmäßig in diesem Bereich, zeigen Chancen auf, die die sozialen Netzwerke bieten, aber sensibilisieren sie auch gleichzeitig für mögliche Risiken“, heißt es vom Verein auf Anfrage unserer Zeitung – so weit, so gewöhnlich.

Das gelte auch für die Spieler des Nachwuchsleistungszentrums: „Denn Jugendliche und jungen Erwachsenen im Rahmen einer ganzheitlichen Ausbildung in einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu schulen, ist extrem wichtig“, erklärt der Verein in seinem Statement.

Und das etwas andere Training scheint zu wirken. Aus der Reihe fällt eigentlich keiner der Eintracht-Profis. Skandälchen wie sie der Ex-Braunschweiger Mergim Fejzullahu produzierte, als er wohl aus Trotz über seine Nicht-Nominierung für die Partie in Münster vergangene Saison Fotos aus einem Hotelzimmer in seine Instagram-Story hochlud, während seine Mannschaft spielte, gibt es aktuell nicht – ebenso wenig wie das Äußern politischer oder religiöser Positionen. Ganz so glatt läuft es aber glücklicherweise nicht ab. Wir werfen einen Blick auf das Treiben der Eintracht-Fußballer in den sozialen Medien:

Die Profis: Mal sind sie auf Reisen, mal beim Essen, oder mit dem Auto unterwegs. Ein anderes Mal teilen sie Bilder aus der Kabine oder Actionszenen aus Spiel und Training. Martin Kobylanski (mit fast 13.000 Followern quasi der Influencer unter den Spielern) Marc Pfitzner und Marcel Bär sind wohl die Einträchtler, die am ehesten dem klassischen Typus eines Profifußballers in den sozialen Netzwerken entsprechen, geben dem Fan so zum Teil auch Einblicke, die er sonst nicht bekommt.

Der Renner bei den Löwen ist übrigens Instagram – eine App auf der das Teilen von Bildern und Videos im Mittelpunkt steht. Ein Großteil des Kaders ist dabei, auch Teile des Trainer- und Betreuerstabs. Sogar Trainer Christian Flüthmann hat dort einen Account, der aber privat ist, also nur einsehbar ist, wenn die Person, die sich hinter dem Profil verbirgt, es auch zulässt.

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Die Gelegenheitsnutzer: Die kleine Social-Media-Flaute der Blau-Gelben hatte sicherlich auch etwas mit den ausbleibenden Erfolgen in den letzten Wochen zu tun. Nach einem Tor, einer guten Leistung oder einem Sieg hauen Spieler wie Robin Ziegele, Mike Feigenspan und Steffen Nkansah gern mal ein Jubelfoto raus. Ansonsten halten sie sich eher zurück. Feigenspans letzter Instagram-Post datiert aus dem August – als er einen Treffer gegen Kaiserslautern erzielte. Zuletzt war es eher ruhig, was auch dafür spricht, dass sich das Team in sportlich schwierigen Phasen eher auf das Wesentliche konzentriert.

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Die Privaten: Dass Drittliga-Profis durchaus locker auf Instagram agieren, zeigen Spieler wie Orhan Ademi, Jasmin Fejzic, Benjamin Kessel und Manuel Schwenk, die neben klassischem Fußball-Content aus ihrem Privatleben posten. Wenn sie mit ihren Kindern spielen, mit dem Hund eine Runde drehen, oder einfach nur an einem freien Sonntag Bundesliga schauen. Eintracht-Verteidiger Niko Kijewski suchte kürzlich via Instagram gar einen zuverlässigen Fernsehtechniker. Eine andere Privatheit schaffen etwa Nick und Yari Otto oder Danilo Wiebe, deren Profile nicht öffentlich sind.

Die Fokussierten: Felix Burmeister, der sich lange im Aufbautraining befand, teilt gern Bilder von sich im Kraftraum. Kevin Goden, oder Leandro Putaro arbeiten eher mit Fotos von sich auf dem Rasen. Ständige Begleiter bei diesem Quartett sind aber Hashtags wie #comebackstronger, #immerweiter oder #focus

Die Verweigerer: Kapitän Bernd Nehrig, Verteidiger Robin Becker und Neuzugang Lasse Schlüter verfügen über kein bekanntes Social-Media-Profil. Nick Proschwitz hat zwar einen Instagram-Account, aber seit 2017 nichts mehr geteilt.

Die Archivschätze: Bei Facebook ist nur Felix Burmeister so richtig aktiv, Marcel Bär hat auf seinem Profil noch ein Trikot des VfR Aalen an, Manuel Schwenk agiert noch unter dem Namen Janzer und mit Fotos aus Kieler Zeiten.

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Ein auffindbares Twitter-Profil gibt es tatsächlich nur von einem Eintracht-Spieler. Dass des jungen Leandro Putaro mit Beiträgen aus dem Jahr 2013, in denen der damals 15-Jährige ankündigt: „Bisschen Herr der Ringe gucken gehen :D #fun #chillen“.

Eintracht – FC Ingolstadt, Samstag (14 Uhr) im Eintracht-Stadion.