Braunschweig. Der TUI-Vorstand soll Montag erneut für das Präsidentenamt vorgeschlagen werden.

Sebastian Ebel wird sich für eine weitere Amtsperiode als Präsident von Eintracht Braunschweig bewerben. Nach Informationen unsere Zeitung wird die vom Traditionsverein eingesetzte Präsidentenfindungskommission demnach am Montagabend in der Vorstandssitzung des Traditionsvereins den 56 Jahre alten Vorstand der TUI AG als Kandidaten vorschlagen. Nimmt das Vereinsgremium, dem 19 ehrenamtliche Funktionäre angehören – darunter die 13 Abteilungsleiter – an, wird Ebel auf der Mitgliederversammlung am 27. November mit seinem Team kandidieren.

Ebel kündigt 2018 Rückzug an – nun folgt die Kehrtwende

Ebel hatte im Dezember 2018 in der Mitgliederversammlung seinen Rückzug als Präsident des Klubs und Aufsichtsrats-Vorsitzender der Profifußball-Gesellschaft angekündigt. Davon hat er nach unseren Informationen auf Wunsch sehr vieler der Eintracht Verbundenen und nach reiflichen persönlichen wie beruflichen Abwägungen wieder Abstand genommen. Er soll nun bereit sein, sich erneut zur Wahl zu stellen. Sebastian Ebel führt den Verein seit 2007.

Ein Grund dafür zu sein scheint die Tatsache, dass die Findungskommission mit Unternehmer Helmut Streiff, den Eintracht-Vizepräsidenten Rainer Cech und Andreas Becker, Robin Koppelmann (Fan- Rat) und Kay-Uwe Rohn (Abteilungsleiter Fitness und Gesundheitssport) keinen Kandidaten präsentierte.

Im Gespräch dafür sollen unter anderem der der ehemalige Vorstandsvorsitzende bei VW-Nutzfahrzeuge Eckhard Scholz, der frühere Braunschweig Chef der Arbeitsagentur Harald Eitge und Unternehmer Streiff, der auch Präsident der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen ist, gewesen sein. Die Kandidaten sollen Eintracht jedoch abgesagt haben.

Eintracht-Präsidium: Wolfgang Krake und Rainer Ottinger hören auf

Nicht mehr für ein Amt im Eintracht-Präsidium werden Wolfgang Krake und Rainer Ottinger kandidieren. Krake, seit fast zwei Jahrzehnten als Vertreter der Amateurabteilungen im Präsidium, hört aus persönlichen und Altersgründen auf. Ottinger, seit 2007 mit Ebel an der Spitze des Vereins, habe „nach sehr guten Überlegungen“ entschieden, nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Die berufliche Belastung sei enorm, erklärte der Architekt, der betonte, „sehr, sehr gerne“ im Präsidium mitgewirkt zu haben. Er gehe keineswegs „im Groll“ und bleibe dem Verein weiterhin eng verbunden.

An Stelle von Wolfgang Krake soll auf der Jahresversammlung am 27. November Kay-Uwe Rohn vorgeschlagen werden, der die Belange der Amateurabteilungen vertreten soll. Rohn, Jahrgang 1957, Inhaber der Unternehmensberatungsfirma Identität und Strategie ist Eintracht seit vielen Jahren auf unterschiedlichsten Feldern verbunden.

Folgt bei Eintracht Braunschweig Bratmann auf Ottinger?

Als Erster Vizepräsident und Nachfolger von Rainer Ottinger soll nach Informationen dieser Zeitung Christoph Bratmann kandidieren. Der 50 Jahre alte diplomierte Pädagoge ist für die SPD im niedersächsischen Landtag und ist Fraktionsvorsitzender der Partie im Rat der Stadt Braunschweig. Bratmann, der sich selbst als Fan von Eintracht Braunschweig bezeichnet, gilt als sehr gut in der blau-gelben Szene vernetzt.

Nicht zur Wahl stehen auf der Hauptversammlung Ende November die Mitglieder des Aufsichtsrates, dem die Eintracht Braunschweig GmbH und Co. KGaA untersteht. Der Aufsichtsrat mit Ebel und Frank Fiedler (Chef VW-Financial-Services), Uwe Fritsch (Betriebsratschef VW-Werk Braunschweig), Julien Mounier (BS Energy), Thomas Ritterbusch (Vorstand BRW Finanz AG), Ottinger, Ex-Profi Tobias Rau und der früheren Fußball-Bundesligaspielerin Katja Wittfoth war im Dezember 2018 für fünf Jahre neu gewählt worden.