Braunschweig. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig und Unterhaching trennen sich torlos. Die Blau-Gelben sind seit fünf Spielen ohne Sieg.

Das Warten geht weiter. Eintracht Braunschweig hat den Sieg im Top-Spiel der 3. Fußball-Liga verpasst. Gegen die auswärts noch ungeschlagene Spielvereinigung Unterhaching musste sich die Mannschaft von Trainer Christian Flüthmann vor 17.717 Zuschauern im eigenen Stadion mit einem torlosen Unentschieden begnügen, obwohl die Gäste nach 57 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Eintracht wartet damit seit fünf Spieltagen auf einen Sieg. Lediglich zwei Tore gelangen Eintracht in diesem Zeitraum.

„Zum wiederholten Mal haben wir das Tor nicht gemacht. Das ist natürlich extrem bitter für die Jungs“, ärgerte sich der Eintracht-Trainer über den verschwenderischen Umgang seiner Elf mit sehr guten Chancen.

Beide Teams begannen abwartend, wollten Fehler unbedingt vermeiden. Das Abtasten dauerte fast eine Viertelstunde. Der Respekt der Kontrahenten vor dem Gegner war deutlich zu erkennen. Die zunächst stark aufspielenden Gäste hatten nach 17 Minuten die große Chance, in Führung zu gehen. Nach einer Flanke von Moritz Heinrich schoss Jim Patrick Müller freistehend an den Innenpfosten des Eintracht-Tores. Den Nachschuss von Dominik Stroh-Engel wehrte Benjamin Kessel kurz vor der Torlinie ab.

Doch dann übernahm Eintracht mehr und mehr die Initiative gegen allerdings immer auf Konter lauernde Unterhachinger. Nach einer scharfen Flanke von Martin Kobylanski verfehlte Kessel das Tor mit seiner Direktabnahme (22. Minute). Auch die nächste Möglichkeit hatte der Rechtsverteidiger. Nach einer Kobylanski-Ecke schoss Kessel hoch über das Unterhachinger Tor.

Fünf Minuten vor der Halbzeit war dann die Spielvereinigung mit dem Glück im Bunde. Kobylanski setzte den Ball aus wenigen Metern Torentfernung mit der Pike an den linken Innenpfosten. Auf der Gegenseite schoss Felix Schröter aus der Drehung in die Arme von Eintracht-Schlussmann Jasmin Fejzic. Die erste Chance nach dem Wechsel hatte dann Unterhachings Sturm-Hüne Stroh-Engel, doch erneut war Fejzic auf dem Posten, parierte den Kopfball (46.). Kurz darauf musste der Torwart gegen Markus Schwabl in höchster Gefahr retten.

Und dann schwächten sich die Gäste selbst völlig unnötig. Müller, der in der 21. Minute bereits Gelb gesehen hatte, foulte im Eintracht-Strafraum Niko Kijewski und musste nach 57 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Mit der Einwechselung von Alfons Amade, der den sehr unglücklich agierenden Feigenspan ersetzte, reagierte Trainer Flüthmann auf die Unterzahlsituation der Unterhachinger. Doch Eintracht konnte zunächst kein Kapital aus der Dezimierung des Gegners schlagen. Ein Kopfball von Marcel Bär blieb die noch beste Chance nach einer Stunde. Auch wenn sich Unterhaching nicht komplett in der Defensive einigelte, verschob sich nun das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Gäste. Nach einer schönen Kombination über Danilo Wiebe und Kijewski scheiterte Proschwitz am stark reagierenden Torhüter Nico Mantl (71.). Vier Minuten später jagte Amade das Leder aus Nahdistanz knapp über die Torlatte.

In der Schlussviertelstunde setzte Trainer Flüthmann alles auf eine Karte, brachte mit Orhan Ademi und Leonardo Putaro zwei weitere Offensivkräfte für den enttäuschenden Patrick Kammerbauer und Marcel Bär. Aber Schüsse von Amade (83.) und des mehrfach zu eigensinnigen Kobylanski (84.) verfehlten das Tor der Spielvereinigung deutlich. Putaro verstolperte seine Möglichkeit und bei Kobylanskis Schlenzer (86.) war Mantl zur Stelle. In der Nachspielzeit verpassten es erneut Amade und Ziegele, der in der Schlussminute zudem einen Strafstoß forderte, den Siegtreffer zu markieren. Sekunden vor Ende der Nachspielzeit verhinderte Fejzic gegen Lucas Hufnagel gar noch die Niederlage. Wütend schimpfte der 33 Jahre alte Torhüter mit seinen Vorderleuten.

„Braunschweig ist für uns nicht wirklich ein gutes Pflaster. Nach der gelb-roten Karte ist es natürlich vor der Kulisse und gegen Braunschweig schwierig. Wir nehmen mit dem Quäntchen Glück einen Punkt mit“, freute sich Trainer Claus Schromm über Unterhachings ersten Punktgewinn im Eintracht-Stadion seit fast 13 Jahren.